Das Sterabe-Museum zeigt rund 200 Radios aus seiner Sammlung

Ingo Hamann kontrolliert die Funktionstüchtigkeit eines Sternradio K2450 und eines Steratranz R2310. | Foto: BW
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Weißensee. Eine neue Ausstellung mit historischen Rundfunkgeräten und Rekordern zeigt jetzt die Sterabe-BQG.

Ingo Hamann ist eigentlich im Ruhestand. Trotzdem ist er jede Woche noch im Souterrain an der Liebermannstraße 75 anzutreffen. Er hat einen Schreibtisch, auf dem eine graue Filzmatte liegt. Griffbereit stehen Messegeräte, nicht weit entfernt liegen Schraubenzieher und andere Werkzeuge. Auch ein Lötkolben steckt in einer Halterung.

Viele Jahre arbeitete Hamann bei Sternradio. Deshalb kennt er alle Produkte, die der Betrieb einst herstellte, und weiß natürlich auch, wie sie zu reparieren sind. Ehrenamtlich kümmert er sich nun darum, Geräte im Bestand des Sterabe-Museums wieder zum Laufen zu bringen oder deren Funktionstüchtigkeit zu erhalten.

Der Bestand umfasst zirka 800 Geräte aus allen Epochen der Betriebsentwicklung. Der VEB Sternradio Berlin war schließlich einer der erfolgreichsten Konsumgüterbetriebe der DDR. Für die Rundfunkgeräte und Kassettenrekorder legten Kunden schon mal ein Monatsgehalt auf den Tisch.

Trotz aller Erfolge kam Anfang der 90er-Jahre das Aus. Die Treuhandanstalt sah keine Möglichkeit, den Betrieb fortzuführen. Ein Grund: Viele der früheren Kunden orientierten sich gen Westen. Etliche Mitarbeiter arbeiteten in der Anfang der 90er-Jahre gegründeten Sterabe-Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft weiter. Sie ist auch Träger des Rundfunkgeräte-Museums. Vom 15. bis 21. Juni gibt sie nun an der Liebermannstraße 75 anhand von etwa 200 Geräten einen Überblick über die Rundfunkgeräteentwicklung bei Sternradio.

Weiterhin kann man sich auf Tafeln sehr anschaulich über die Firmengeschichte von 1951 bis 1991 informieren. Hier gibt es nicht nur Einblicke in das Arbeitsleben, sondern auch in die Bereiche Kultur, Sport und Erholung.

Ehemalige Mitarbeiter stehen als Gesprächspartner zur Verfügung. Ausgestellt werden zum Beispiel Klassiker wie das Röhrenradio vom Typ "Zaunkönig" und ein Kofferradio R 130.

Geöffnet ist Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 10 bis 14 Uhr. Schulklassen haben hier die Möglichkeit, ein Stück DDR-Geschichte kennenzulernen und mehr über die einstige Geräte-Technik zu erfahren.

Am 19. Juni ab 14 Uhr findet außerdem ein Mitarbeitertreffen statt. Dazu sind alle ehemaligen Beschäftigten von Sternradio willkommen sind. Weitere Informationen: 925 29 63.

Bernd Wähner / BW
Ingo Hamann kontrolliert die Funktionstüchtigkeit eines Sternradio K2450 und eines Steratranz R2310. | Foto: BW
Ingo Hamann bastelt an alten Stern-Radio-Geräten herum, bis sie wieder funktionstüchtig sind. Hier arbeitet er an einem R160 aus dem Jahre 1972. | Foto: BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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