Neugestaltung des Marktplatzes Adlershof ist dringend notwendig
Der Marktplatz an der Dörpfeldstraße könnte einer der Anziehungspunkte von Adlershof sein. Leider lädt er mit seinem Schmuddelimage nur zum schnellen Vorbeigehen ein.
Das war vor 100 Jahren noch anders. Eine kolorierte Postkarte von 1918 aus dem Archiv des Bezirksmuseums zeigt einen schmucken Marktplatz mit dem dazugehörigen Marktbrunnen. Ihn hatte die Gemeinde 1912 bei Steinmetz Alfred Krause in Auftrag gegeben. Es wird berichtet, dass der Brunnen ursprünglich einen Adler – wegen des Namens Adlershof – bekommen sollte. Da aber Löwenköpfe in einer Kunstgießerei gerade im Sonderangebot zu haben waren, bekamen die Adlershofer ihren Löwenbrunnen.
Vom einstigen Stolz auf Platz und Brunnen ist leider nicht mehr viel zu spüren. Grafittischmierer ohne jede künstlerische Ader haben stattdessen einige kriminelle Energie eingesetzt und den Brunnen auf fast jeder Seite beschmiert. Dazu kommt noch eine einigermaßen missglückte Kunstinstallation zur Weihnachtszeit mit einem symbolischen Buch. Daneben – immerhin Mitte Januar – steht zudem ein windschiefer Weihnachtsbaum, und gleich daneben liegen die entsorgten Weihnachtsbäume von Anwohnern.
„Der Marktbrunnen ist ein eingetragenes Baudenkmal. Der Bezirk sollte besser darauf achten, dass der Brunnen regelmäßig gepflegt und gereinigt wird. Und irgendwelche pseudokünstlerische Installationen sollte man an dieser Stelle auch nicht zulassen“, fordert Stefan Förster, der Vorsitzende des Bezirksdenkmalrats.
Inzwischen gibt es Pläne, den Marktplatz umzugestalten und aufzuwerten. Mehrere Planungsbüros hatten dafür im Sommer vor Ort Entwürfe vorgestellt. Umgesetzt werden soll der Entwurf von Rehwald Landschaftsarchitekten als „Grüne Mitte von Adlershof“. Dafür ist geplant, den Platz nach Norden zu erweitern und mit einer Wasserspielfläche im Bereich des Brunnens zu ergänzen. Im äußeren Bereich soll das Kleinpflaster erhalten werden, der eigentliche Marktbereich wird mit größeren Natursteinen neu gepflastert. Die Durchfahrt zwischen Helbig- und Genossenschaftsstraße und die dortigen Pkw-Stellplätze entfallen. Beginn der Arbeiten soll in diesem Jahr sein, finanziert werden sie aus dem Programm „Aktive Zentren“ von Bund und Land. Und hier in der Wirklichkeit genau 100 Jahre später.
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