Mierendorff-Insel: B-Plan für WerkBundStadt wird bald ausgelegt

So groß wie das Projekt ist der Hinweis, was am Spreebord entstehen soll. | Foto: Matthias Vogel
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Die Wohnbebauung in der Quedlinburger Straße, die unter dem Terminus WerkBundStadt firmiert, wird gigantisch. Klar, dass sich auf dem Weg zu ihrer Umsetzung immer wieder einmal etwas tut hinter den Kulissen. Jüngst stieg beispielsweise einer der drei Investoren aus, dafür ein anderer – die Investa Real Estate – ein.

1100 Wohnungen auf einer fast drei Hektar großen Industriebrache zu bauen, dabei modernen Anforderungen zu genügen und das Wirken unzähliger Beteiligter zu konzertieren, ist eine sportliche Aufgabe. Das dürfte aber ganz nach dem Geschmack des neuen Eigentümers Investa Real Estate sein, denn was die Entwicklung von Quartieren anbelangt, ist er nach Angaben von Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Schruoeffeneger (Grüne) ein Profi. Der Werkbund Berlin, einst Impulsgeber für den Architektenwettbewerb, die Unterteilung des Areals in 30 Parzellen und die bunte Durchmischung unterschiedlichster Baustile, sitzt beim Entwicklungsprozess mittlerweile nur noch in der zweiten Reihe. "Es gibt einen Beirat, da sitzt er drin und hat ein Vetorecht", so Schruoffeneger. Dem könne er allerdings durchaus massiven Nachdruck verleihen, indem er nämlich mit dem Entzug des Namens drohe. "Dann wäre das ganze Projekt nichts mehr Wert."

Derzeit herrscht Eintracht. Im Sommer, so der Grünen-Stadtrat, solle nach Möglichkeit die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans erfolgen. Die beiden dafür benötigten Gutachten zum Lärmschutz und zur Bodentragfähigkeit seien in Arbeit.

In der Zielvereinbarung mit den Investoren, einer Vorstufe des städtebaulichen Vertrages, hat der Bezirk drei Forderungen verankert: Es muss ausreichend Carsharing-Parkplätze in der Tiefgarage  geben. Die Energieversorgung muss klar in Richtung klimaneutrale Stadt gehen und psychisch Kranken müssen 30 Wohnungen und Arbeitsplätze innerhalb des Quartiers zur Verfügung stehen. "Über das Berliner Modell wird zwar Wohnraum für untere Einkommensgruppen definiert, aber Jugendwohnprojekte, Frauenhäuser, Wohnungen für psychische Kranke oder Behinderte fallen oft durch das Rost", sagt Schruoffeneger. Um die Jobs auf dem Gelände zu kreieren, müssen die Projektentwickler mit den Trägern sozialer Einrichtungen der Stadt in Kontakt treten und Lösungen erarbeiten. Ihm schweben Tätigkeiten wie die Gartenpflege der Grünanlagen, Mietbuchhaltung, der Betrieb eines Cafés oder der Zuverdienst durch die Lieferung von Frühstücksbrötchen an die Haustür vor. Bezüglich der klimaneutralen Energieversorgung soll die WerkBundStadt mit dem Gasag-Projekt auf der Mierendorff-Insel kooperieren. "Sie muss aber auch mit dem Nachbarn Vattenfall klarkommen, der bei einem Projekt dieser Größe sicher auch Eigeninteressen wahren möchte. Hier lässt sich eben nicht schalten und walten, wie man will."

Bis die alten, riesigen Öltanks auf dem Gelände an der Quedlinburger Straße beseitigt und das Fundament des gewaltigen Wohnquartiers gegossen werden kann, wird die Mierendorff-Insel noch von jeder Menge Wasser umspült. "Wenn wir gut sind, sind wir 2021 mit dem Bebauungsplanverfahren durch", sagt Schruoffeneger.

So groß wie das Projekt ist der Hinweis, was am Spreebord entstehen soll. | Foto: Matthias Vogel
Das sieht nach Arbeit aus: Auf dem zu bebauenden Areal stehen noch alte Öltanks. | Foto: Matthias Vogel
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Matthias Vogel aus Charlottenburg

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