Wohnen auf dem "Paula"-Grundstück: Fläche zwischen Rüdersdorfer und Singerstraße soll neu bebaut werden

Der seit vergangenen Herbst geschlossene NP-Markt zwischen Rüdersdorfer und Singerstraße. | Foto: Thomas Frey
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Friedrichshain. Das Areal ist durch einen legendären Kinofilm berühmt geworden. In den vergangenen 40 Jahren befand sich dort eine Kaufhalle, beziehungsweise ein Discounter. Der ist seit Oktober 2015 geschlossen.

Warum das so ist, das interessiert nicht nur Anwohner Klaus Fischer, der sch wegen der fehlenden Einkaufsmöglichkeit im Kiez an die Berliner Woche wandte. Er wundert sich schon deshalb über das Aus des bisherigen NP-Marktes, weil der Laden nach seinen Beobachtungen bis zuletzt sehr nachgefragt war. Gerade für die unmittelbare Nachbarschaft sei er ein wichtiger Nahversorger gewesen.

An dem bisherigen NP-Standort werde ein neues Edeka-Geschäft entstehen, erklärt wiederum der Unternehmensbereich Minden-Hannover des Handelskonzerns, zu dem auch die Berliner Filialen gehören. NP ist ebenfalls eine Marke von Edeka.

Partner für Wohnungsbau gesucht

Allerdings sei nicht nur dieser Neubau, sondern darüber hinaus ein "mehrgeschossiges Gebäude" geplant, heißt es weiter. Damit solle der "Wohnungsknappheit in Berlin entgegengewirkt" werden. Für dieses Vorhaben werde aber noch ein Partner gesucht, "idealerweise aus der Wohnungswirtschaft". Edeka Minden-Hannover ist Eigentümer des Geländes.

Dass auf dem Grundstück Wohnungen entstehen sollen, machte bereits gerüchteweise im Kiez die Runde, Auch Klaus Fischer erwähnte diese Vermutung gegenüber der Berliner Woche. Im Bezirksamt ist davon aber zumindest offiziell noch nichts bekannt. Es habe zwar vor einiger Zeit ein Gespräch mit Edeka gegeben, aber dabei sei es um einen großen Supermarkt mit rund 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche gegangen, sagt Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne). Das habe der Bezirk mit Verweis auf sein Einzelhandelskonzept abgelehnt. Nach dieser Vorgabe sollen neue Geschäfte höchstens 800 Quadratmeter groß sein. Zwei Läden mit maximal diesem Umfang wären dagegen an der Rüdersdorfer und Singerstraße möglich. Grundsätzlich spricht wohl auch nichts gegen Wohnungsbau. Wobei es natürlich auf Art und Umfang des Vorhabens ankomme. Und wahrscheinlich wird es nicht jedem Nachbarn gefallen. Wie mehrfach berichtet, gibt es in dieser Gegend bereits Protest gegen die Nachverdichtungspläne der WBM.

Legendärer Film

Dass auf dem Areal bereits früher Häuser standen, wissen zumindest alle, die irgendwann einmal den DDR-Film "Die Legende von Paul und Paula" aus dem Jahr 1973 gesehen haben. Paulas Wohnung war auf dem Areal verortet, in einem Gebäude, in dem sich damals auch noch ein Kino befand. Gegenüber, in einem der gerade neu gebauten Hochhäuser, lebte Paul mit seiner Familie. Der Altbaubestand wurde nicht lange nach dem Ende der Dreharbeiten abgerissen. So wie zuvor schon andere Quartiere, etwa entlang der Straße der Pariser Kommune, mit deren Sprengung der Film beginnt. Auf dem "Paula-Grundstück" eröffnete 1976 eine HO-Kaufhalle, aus der nach der Wende ein Discounter wurde. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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