Glänzender Monolith
Fassade am Bürohochhaus am Ostbahnhof ist fast fertig

Stippvisite auf der Baustelle am Ostbahnhof: Architekt Martin Jasper (rechts) und Büroleiter Tobias Becker in luftiger Höhe.   | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Stippvisite auf der Baustelle am Ostbahnhof: Architekt Martin Jasper (rechts) und Büroleiter Tobias Becker in luftiger Höhe.
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Die Fassade des 46 Meter hohen Solitärs ist fast fertig. Im nächsten Frühjahr will der Online-Versandhändler Zalando ins ehemalige Warenhaus am Ostbahnhof einziehen. Supermarkt, Apotheke und Gastronomie entstehen im Erdgeschoss.

Man braucht keine Phantasie mehr, um zu erkennen, wie das Hochhaus am Ostbahnhof zur Eröffnung aussehen wird. Denn die markante Glasfassade mit ihren keilförmigen Einschnitten ist so gut wie fertig. Jetzt geht es beim Innenausbau in die Vollen. Wie weit der fortgeschritten ist, zeigte sich beim Rundgang über die Baustelle mit Projektleiter Martin Jasper von „Jasper Architects“. Dafür brauchte es festes Schuhwerk und eine kräftige Puste, denn es ging treppauf bis ins achte Geschoss. Die Aufzüge dauern noch.

Oben ging's dann ins Detail. Stattliche 4500 Quadratmeter groß wird jedes einzelne Geschoss. Zum Vergleich: Pi mal Daumen würden dort 64 mittelgroße Wohnungen hineinpassen. Genug Platz also für die 2500 Menschen, die im Hochaus einmal arbeiten werden. Für natürliches Licht sorgen in den Bürolofts fünf Meter hohe Fensterfronten. Die Decken werden später mit Segeln verhängt, zum Kühlen, Wärmen und für eine gedämpfte Akustik. Mit den Arbeitsplätzen verteilen sich verschieden große Meetingräume über die gesamte Geschossfläche. Diese „Cubes“ werden zum Teil neu gebaut, erklärte Architekt Martin Jasper. Andere entstehen in den alten Aufzügen des Kaufhauses. Auch die Rippendecken bleiben im Originalrohbau aus den 1970er-Jahren erhalten. „Wegen des Industriecharmes“, so Jasper. Alle Etagen haben Zugang zu Gemeinschaftsterrassen, wo gearbeitet, geplaudert oder relaxt werden kann. Auf dem Dach ist eine weitere Terasse nebst Pavillon geplant.

Zwei Etagen mehr

Zum Büro- und Geschäftshaus umgebaut wird der Monolith am Ostbahnhof seit drei Jahren. Bis Mitte 2017 befand sich dort das Warenhaus Galeria Kaufhof. Lange davor war es das größte Centrum Warenhaus der DDR, mit rund 65 000 Kunden täglich. Eigentümer und Investor ist heute die Signa-Gruppe, die das Gebäude für 100 Milionen Euro runderneuern lässt und an den Internet-Versandhändler Zalando vermietet. Der will als Hauptnutzer im März 2021 einziehen. Im Erdgeschoss werden sich Geschäfte konzentrieren, darunter eine Apotheke, ein Supermarkt und Gastronomie. Auch eine Tiefgarage soll es geben.

Den Neubau entworfen haben „Jasper Architects“. Das Berliner Büro gewann 2016 den Architekturwettbewerb. Der hatte zum Ziel, den massiven quadratischen Baukörper in nutzbare Büroräume umzuwandeln. Das war aber nicht die härteste Nuss, die Martin Jasper und sein Team zu knacken hatten. Um die monolithische Geometrie aufzulockern und mehr Licht hineinzulassen, ließen die Architekten dreieckige Prismen, sogenannte Voids, auf jeder Gebäudeseite herausschneiden. Das hatte zur Folge, dass das Gebäude „leichter“ wurde und sich zeitweise um einige Zentimeter anhob. Das hatte der Statiker aber vorher berechnet, insofern sei alles gut gegangen, so Martin Jasper. Was an Fläche durch die Lichteinschnitte verloren ging, setzten die Planer obendrauf. Deshalb ist der Neubau jetzt zwei Etagen höher.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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