Im Sacrower Schlosspark lässt sich der Frühling genießen

Das Schloss Sacrow wurde 1773 vom Festungskommandaten der Zitadelle Spandau, dem schwedischen Generalleutnant Graf Johann Ludwig von Hordt erbaut. | Foto: Michael Vogt
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  • Das Schloss Sacrow wurde 1773 vom Festungskommandaten der Zitadelle Spandau, dem schwedischen Generalleutnant Graf Johann Ludwig von Hordt erbaut.
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Wenn in diesen Tagen zuweilen Sonnenstrahlen auf dem Wasser der Havel glitzern und den Frühling ankündigen, entfalten an den Ufern rund um Potsdam die Gärten und Architekturensembles des Preußischen Arkadien ihren ganz eigenen Zauber.

Wandeln Sie zwischen Wiesen, Teichen und uralten Bäumen durch den Sacrower Schlosspark, genießen Sie den Blick hinüber zur Glienicker Brücke, zum Schloss Babelsberg, Cecilienhof oder zum Belvedere auf dem Pfingstberg. Der rund 25 Hektar große Park bildet den nördlichsten Punkt der 1990 ins Weltkulturerbe aufgenommenen Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft und hat sehr bewegte Zeiten erlebt. Das Schloss wurde 1773 als barockes Herrenhaus errichtet und später umgebaut, der Park von Peter Joseph Lenné ab 1842 gestaltet. Weithin sichtbar bildet die von Ludwig Persius erbaute

Heilandskirche

direkt am Havelufer den wohl beeindruckendsten Blickfang. Ganz nach der von romantischer Italien-Sehnsucht geprägten Vorstellung des Auftraggebers König Friedrich Wilhelm IV. ist sie einer frühchristlichen Basilika nachempfunden; der freistehende Turm erinnert an einen venezianischen Campanile. Doch gerade die exponierte Lage war es, die über 120 Jahre nach Einweihung fast zum Untergang des Bauerwerks geführt hätte. Denn die Sperranlagen der deutsch-deutschen Grenze verliefen hier quer durch den Park, das Gebiet wurde für Jahrzehnte weiträumig hermetisch abgeriegelt, der Kirchturm kurzerhand zum Grenzturm umfunktioniert. Langwierigen Verhandlungen und einer Initiative des damaligen Westberliner Bürgermeisters Richard von Weizäcker im Jahre 1984 ist es zu verdanken, dass der völlige Verfall der Kirche gestoppt wurde. Der erste Gottesdienst nach dem Mauerfall an Heiligabend 1989 leitete schließlich das Happy-End der Geschichte des Sacrower Parks ein. Es war der Auftakt für eine umfassende Restaurierung, an deren Ende nun der Park und fast alle Gebäude in alter Schönheit erstrahlen.

Mit dem Pkw gelangt man über die B 2 (Richtung Potsdam) zum Abzweig Sacrow. Bei schönem Wetter ist die Anreise über die Havel sehr empfehlenswert. Unweit des S-Bahnhofs Wannsee legt die BVG-Fähre F10 nach Alt-Kladow ab (zurzeit jede volle Stunde, Fahrradmitnahme möglich). Von Alt-Kladow den Bus 697 nehmen oder direkt vom Anleger in südwestlicher Richtung den sehr informativen Berliner Mauerweg entlang direkt bis nach Sacrow radeln.

Die Heilandskirche öffnet im März und April dienstags bis sonntags von 10 bis 15.30 Uhr. Informationen finden Sie unter www.heilandskirche-sacrow.de oder auf der Internetseite des Fördervereins Ars Sacrow unter www.ars-sacrow.de.
Michael Vogt / mv
Das Schloss Sacrow wurde 1773 vom Festungskommandaten der Zitadelle Spandau, dem schwedischen Generalleutnant Graf Johann Ludwig von Hordt erbaut. | Foto: Michael Vogt
Der freistehende Turm nach dem Vorbild eines italienischen Campanile charakterisiert die Heilandskirche Sacrow. Die Kirche entstand nach Plänen von Ludwig Persius im Stil einer frühchristlichen Basilika. | Foto: Michael Vogt
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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