Smarte Schrubber – Rennen der Reinigungsroboter

Die Reinigungsroboter der Rennteilnehmer warten in der "Boxengasse" auf ihren Einsatz. | Foto: KEN
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Auf die Plätze, fertig – und blitzblank geputzt! Am 30. Januar fand im Berliner Hauptbahnhof ein kleines Spektakel statt, das es in dieser Form in Deutschland noch nicht gegeben hat: das erste Reinigungsroboterrennen.

Die Veranstaltung im ersten Untergeschoss des Bahnhofs hat natürlich einen ernsten Hintergrund. Täglich warten dort 15 000 Quadratmeter Boden darauf, gereinigt zu werden. „Die Kunden bewerten uns jedes Jahr“, sagt Hauptbahnhofchef Thomas Hesse.

Damit Europas größter Kreuzungsbahnhof bei den Kunden auch in Sachen Sauberkeit künftig die Nummer eins bleibt, hat die Deutsche Bahn (DB) schon in einem Pilotprojekt die sogenannte Präsenzreinigung eingeführt. „Tag und Nacht wird hier geputzt und gereinigt“, so Manager Hesse. Für noch mehr zufriedene Kunden setzt die Bahn jetzt auf die Automatisierung in der Reinigung. Bei der Schweizer Bundesbahn, in Einkaufsmärkten und Logistikzentren funktionieren die smarten Schrubber schon bestens.

„Roboter können künftig Reinigungsteams unterstützen“, erläutert Steve Leffs von DB Services, dem Tochterunternehmen der Bahn für Facility Management. „Durch die autonome Reinigung gewinnen wir mehr Zeit für die gründliche und manuelle Reinigung von zum Beispiel Glasfronten, Treppen oder Sitzbänken“, ergänzt Leffs. Das Rennen hat sich die DB mindbox ausgedacht, der Coworking-Space der Deutschen Bahn. Start-ups und DB-Mitarbeiter arbeiten hier gemeinsam an Innovationen durch digitale Technologie.

Beim Reinigungsroboterrennen Ende Januar traten vier internationale Hersteller mit ihren Wettbewerbsmodellen gegeneinander an. Unter den strengen Augen einer Jury hatten sie in 15 Minuten eine bahnhofsüblich verschmutzte Testfläche von 200 Quadratmetern von trockenem, feuchtem und fettigem Schmutz sowie von Essens- und Getränkeresten zu reinigen. Ein weiteres Bewertungskriterium beim Rennen war es, wie gut die Roboter auf bewegliche und starre Hindernisse reagieren können und ob sie optimale Reinigungsrouten finden.

Die Jury der Deutschen Bahn wird für die endgültige Wahl des Siegers neben der Reinigungsleistung des jeweiligen Roboters die technische Produktbeschreibung und die Kostenaufstellung in die Entscheidung einbeziehen.

Man kann also gespannt sein, wer das Rennen macht: das Ulmer Start-up-Unternehmen Adlatus Robotics, die Schweizer Traditionsfirma Cleanfix, seit den siebziger Jahren Experte für Reinigungsmaschinen, Hefter Cleantech vom Chiemsee oder TASKI von Diversey.

Auf die Gewinner kommt eine zweijährige Testphase mit der Deutschen Bahn zu. In der Zeit wollen Rennensieger und Deutsche Bahn an der Optimierung der Reinigungsroboter arbeiten und die Digitalisierung im Facility Management vorantreiben. Insgesamt warten 1,8 Millionen Quadratmeter Boden in deutschen Bahnhöfen auf blitzblanke Sauberkeit.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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