Mit der Berliner-Woche-Serie in der Fahrradwerkstatt von „Bike Mike“

Mike Tubis bei der Reparatur eines Fahrrads in der Werkstatt seines Ladens. | Foto: Sylvia Baumeister
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Neukölln. Vor einem Jahr eröffnete Maik Tubis seinen Fahrradladen in der Allerstraße. Zehn Jahre lang reparierte er zuvor Fahrräder im Keller seines Wohnhauses vis-à-vis. Im letzten Teil der Serie „Unser Kiez – Rund um die Schillerpromenade“ erzählt „Bike Mike“, warum er hier gern arbeitet, aber ins Umland ziehen möchte.

Wenn Mike Tubis vor seinem Laden in der Allerstraße 35 sitzt, um mal eine kleine Pause einzulegen, gibt es kaum jemanden, der ihn nicht im Vorbeigehen grüßt oder ein kleines Schwätzchen mit ihm hält. Dabei dreht sich keineswegs alles nur um das Geschäftliche. Man kennt sich schon lange, denn der 43-jährige Familienvater von vier Kindern lebt schon seit sechzehn Jahren in der Allerstraße. Vor elf Jahren fing Mike Tubis an, Fahrräder zu reparieren, im Keller seines Wohnhauses.

Davor hatte er bereits eine ganze Reihe anderer Berufe. Mike Tubis war Polizist, Wachschützer bei der amerikanischen Armee und Budenbauer auf Märkten. Eine schwere chronische Krankheit zwang ihn dazu, beruflich nochmal umzusatteln. So schloss Mike Tubis 2009 seine Ausbildung zum Zweiradmechaniker mit der Fachrichtung Fahrradtechnik ab. Ladeninhaber wollte er eigentlich nicht unbedingt werden, aber als im Frühsommer letzten Jahres Ladenräume auf der anderen Straßenseite frei wurden, meldete er sich bei den Hausverwaltern. „Wir wurden uns sofort einig. Schon am nächsten Tag bekam ich die Schlüssel“, erzählt er.

Seitdem ist Mike Tubis rundum zufrieden, repariert auch Kinderwagen und Rollstühle und möbelt Fahrradleichen auf, die er danach verkauft. Geöffnet hat er seinen Laden montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr und sonnabends von 11 bis 20 Uhr. Seit kurzem hat er auch einen Angestellten, der ihn in der Werkstatt unterstützt. Sein Geschäft läuft gut, denn die Menschen, die hier leben, fahren zu jeder Jahreszeit Fahrrad. Das liegt, so meint Mike Tibus, vor allem daran, dass die Menschen hier nicht gerade gut betucht sind.

„Als ich in diesen Kiez zog, war er so arm, dass hier kaum eingebrochen wurde. Das hat sich allmählich geändert, seitdem so viele Hipster und Studenten hier wohnen“, meint Mike Tubis. Inzwischen trägt er sich mit dem Gedanken, hier wegzuziehen, „Man hat hier viel zu kämpfen, vor allem mit dem Lärm, den die Leute sogar nachts machen.“ Auch stört ihn immer mehr, dass viele einfach ihren Sperrmüll vor die Tür stellen. Am liebsten möchte Mike Tubis ins Berliner Umland ziehen. „Wenn alles gutgeht, ist es in drei bis vier Jahren soweit“, sagt er. „Meinen Laden möchte ich hier gern behalten.“ SB

Sie wollen weitere Geschichten aus der Serie rund um die Schillerpromenade lesen? Dann klicken Sie auf Unser Kiez - Rund um die Schillerpromenade. Persönliche Kiezgeschichten aus der ganzen Hauptstadt gibt es wiederum auf Unser Kiez - Berlin.
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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