Berliner Staatsanwaltschaft erhöht Druck auf Araber-Clans

Neukölln. Die Berliner Staatsanwaltschaft will neue Wege beschreiten. In Neukölln wurde am 6. Oktober das Pilotprojekt „Staatsanwalt vor Ort“ vorgestellt.

In einem eigenen Büro im Amtsgericht Neukölln teilen sich jetzt an zwei Einsatztagen pro Woche drei Staatsanwälte die Aufgabe. Die Staatsanwälte sollen direkt mit anderen Behörden wie Schulamt, Jugendamt, Jobcenter und Sozialamt zusammenarbeiten. Sie wollen näher ran an die Tatorte und die Täter, direkt vor Ort Beweise sammeln, sich nicht mehr in erster Linie auf Zeugenaussagen verlassen und das Umfeld der Straftäter kennenlernen. Denn inzwischen räumt die Politik ein, dass in Neukölln zehn arabische Großfamilien mit rund 1000 Mitgliedern agieren.

Neukölln wird außerhalb des Bezirks oftmals als Ausgangspunkt für Kriminalität wahrgenommen, die in alle Berliner Bezirke hinein wirkt. Allein 14 Überfälle auf Sparkassen, Drogenhandel, Prostitution, Menschenhandel, Raub und Erpressung werden den Großfamilien zugeschrieben. Gelingt es, ihnen die Verbrechen auch nachzuweisen, so kommt es dennoch selten zu Verurteilungen. Zeugen werden eingeschüchtert, dass sie vor Gericht nicht mehr zu ihren Aussagen stehen.

Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) erhofft sich von dem neuen Projekt, dass Verbrechen schneller aufgeklärt werden können. „Es gibt viele Menschen, die diese Szene gar nicht wahrnehmen, die sich in Hinterzimmern von Bars oder Cafés trifft“, sagt die Bürgermeisterin und sieht die Entwicklung mit großer Sorge.

Oberstaatsanwalt Michael von Hagen betonte: „Wir wollen uns vor Ort ein Bild machen.“ Er verweist auf spektakuläre Überfälle in den vergangenen Monaten: den Überfall auf das KaDeWe, die Sprengung von Geldautomaten und den Raub der Goldmünze aus dem Bodemuseum. „Alle Straftaten lassen sich bis nach Neukölln verfolgen.“ Mit dem neuen Projekt soll der Druck auf die organisierte Krmininalität erhöht werden. „In den kriminellen Milieus wird genau beobachtet, wie der Staat sich verhält, ob die kriminellen Machenschaften verfolgt werden“, sagte Giffey. „Das wird sich in diesen Milieus herumsprechen, wenn jetzt intensiv ermittelt wird.“ KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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