Ratten breiten sich aus

Seit Jahren verstärkt sich die Rattenplage in Berlin. Steglitz-Zehlendorf rangiert zwar auf der Meldeliste des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) an letzter Stelle, aber auch im Südwesten müssen die Schädlingsbekämpfer immer häufiger ausrücken.

Besonders wohl fühlen sich die Nager unter anderem auf dem Hermann-Ehlers-Platz. Dies teilte das bezirkliche Gesundheitsamt auf Nachfrage der Berliner Woche mit. Auch die öffentlichen Badestellen an den Seen in Zehlendorf sind bei Ratten beliebt. Hier finden sie genügend Nahrung. Ebenfalls betroffen sind öffentliche Plätze, Spielplätze und Grünanlagen. Wenn Essensreste achtlos weggeworfen oder Müll liegen gelassen wird, wird für die Tiere gewissermaßen die Tafel gedeckt.

Maßnahmen zur Rattenbekämpfung sind laut dem Gesundheitsamt auch auf Grundstücken von Mietshäusern angestiegen. Anzeigepflichtig sind hier die Hauseigentümer. Das Amt führt Vor-Ort-Termine durch und setzt dem Vermieter eine Frist zur Bekämpfung.

Seit 2013 ist die Zahl der Fälle von Rattenbefall und Rattenbekämpfung kontinuierlich gestiegen. Waren es 2013 im Bezirk noch 210 Fälle, so waren es in 2017 schon 486 Fälle. In ganz Berlin ist die Zahl in diesem Zeitraum von 6368 auf 10022 Bekämpfungsmaßnahmen gestiegen.

Wie es zu diesem Anstieg der Meldezahlen kommt, weiß das Gesundheitsamt nicht. Unklar ist auch, ob die absolute Zahl an Ratten gestiegen ist. Gründe könnten allerdings sein, dass der Anzeigepflicht häufiger nachgekommen wird und sich die Zusammenarbeit mit den Schädlingsbekämpfern verbessert hat. Warum allerdings in Steglitz-Zehlendorf die Bekämpfungszahlen vergleichsweise gering ausfallen – Spitzenreiter Marzahn-Hellersdorf hatte im vergangenen Jahr 1854 Fälle übermittelt – kann sich auch das Gesundheitsamt nicht erklären.

Gegen die Ratten kann jeder selbst etwas tun. Dazu stellt das Gesundheitsamt fest: „Durch fachgerechte Entsorgung sämtlicher Abfälle, auch der Reste von Vogelfutter, wird den Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen. Das kann die Populationsdichte reduzieren.“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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