Fußgängerweg am Rathaus heißt jetzt Elise-und-Otto-Hampel-Weg
Die jahrelange Posse um die Benennung des Rathausvorplatzes hat ein Ende. Das Bezirksamt hat jetzt den Abschnitt der Limburger Straße zwischen Genter Straße und Müllerstraße, der als Fußgängerweg an der Rathauskantine vorbeiführt, in Elise-und-Otto-Hampel-Weg umbenannt.
Keine Pressemitteilung, keine roten Bänder, kein Aufsehen. Still und leise hat das Bezirksamt im März im Amtsblatt bekanntgegeben, dass es „einen Teilabschnitt der Limburger Straße zwischen Genter Straße und Müllerstraße im Ortsteil Wedding gemäß Berliner Straßengesetz in Elise-und-Otto-Hampel-Weg umbenannt“ hat. Dazu der Vermerk, dass das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg die statistische Schlüsselnummer 11188 vergeben hat. Das wars. Ende einer jahrelangen Posse um die Benennung des Rathausvorplatzes.
Die Fußgängerverbindung am Rathausaltbau trägt also jetzt den Namen der von den Nazis ermordeten Weddinger Widerstandskämpfer Elise und Otto Hampel. Ein Schild wurde bisher nicht aufgestellt. Nach der geplatzten Platzbenennung des weiterhin namenlosen Rathausvorplatzes war die „Weg“-Benennung der Kompromiss, der zuletzt von der Stadtteilvertretung mensch.müller vorgeschlagen worden war.
Wie berichtet, gab es um die Benennung des Rathausplatzes seit Jahren Diskussionen. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatte bereits im Sommer 2014 beschlossen, den Rathausvorplatz in Elise-und-Otto-Hampel-Platz zu benennen. Der Name der Weddinger Antifaschisten wurde zuvor in einem Auswahlverfahren der AG Geschichte ausgewählt. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) wollte keine Platzbenennung, hat dann aber schließlich auf Bitten der Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) einen Umbenennungsantrag gestellt. Der BIM gehören der Rathausturm (das heutige Jobcenter) und der Vorplatz. Doch das Straßen- und Grünflächenamt (SGA), dessen Chefin Stadträtin Weißler ist, hatte die Benennung aus rechtlichen Gründen abgelehnt. Eine Platzbenennung würde die Hausnummern der Müllerstraße unterbrechen und diene nicht der eindeutigen Orientierung, teilte das SGA der BIM mit. Also der Firma und Platzeigentümerin, die immer gegen eine Benennung war und vom Bezirk zu einem Antrag gedrängt worden war.
Eine ausführliche Dokumentation zu der jahrelangen Namensposse mit den Auswahlverfahren, BVV-Beschlüssen und Bezirksamtsentscheidungen hat die Stadtteilvertretung auf ihrer Internetseite unter dem Titel „Chronologie eines Wortbruchs“ zusammengetragen.
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