Tagesstätte Café Pinjo betreut seit 20 Jahren psychisch Kranke

Wolfgang Christ, Leiter der Tagesstätte Café Pinjo, und seine Stellvertreterin Birgit Wolfrath stellten das Leistungsspektrum der Einrichtung vor. | Foto: Pinel gGmbH
3Bilder
  • Wolfgang Christ, Leiter der Tagesstätte Café Pinjo, und seine Stellvertreterin Birgit Wolfrath stellten das Leistungsspektrum der Einrichtung vor.
  • Foto: Pinel gGmbH
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Wilmersdorf. Die Beschäftigungstagesstätte Café Pinjo ist seit 20 Jahren eine wichtige Stütze für psychisch beeinträchtigte Menschen. Zu ihrer Feier anlässlich des Jubiläums schnürte die Einrichtung in der Johannisberger Straße 64 gleich ein umfassendes Informationspaket.

Über Kurzfilme und Rundgänge machte die gemeinnützige Gesellschaft Pinel, Trägerin der Einrichtung, die Festgäste schlau. Gegenwärtig werden im Café Pinjo 30 Menschen mit unterschiedlichem Hilfebedarf betreut. Die Arbeit in der Tagesstätte beruht auf einem Drei-Säulen-Prinzip. In der hauseigenen Gastronomie finden Betroffene geschützte Arbeit, die zweite Säule fußt auf dem Gesprächs- und ergotherapeutischen Bereich, dem unter anderem eine Sport-, Medien-, Kultur- sowie eine Textilgruppe untergliedert sind. Schließlich gibt es noch die Bezugsbetreuung, während der Betreuer mit den Klienten festlegen, wie viel Arbeit für sie sinnvoll ist beziehungsweise welchen Bedarf die jeweilige Person hat. Auch das Maß des Ausgleichs zur Arbeit wird erarbeitet und über Ergo- oder Gesprächsgruppen umgesetzt. In den Gesprächsgruppen werden Themen aus dem Alltag diskutiert. Unter dem Dach der Beschäftigungstagesstätte ist zudem der so genannte „externe Zuverdienst“ angesiedelt, über den 50 bis 60 Menschen in den Bereichen Gebäudereinigung, Gartenpflege sowie in Wäschereien eingesetzt werden.

Stabiles Fundament

„Diese drei Säulen sollten so ausgewogen sein, dass sie ein stabiles Fundament für die Klienten bilden“, erklärte Wolfgang Christ, Leiter der Einrichtung, den zahlreichen Besuchern der Feier das Konzept. „Unsere Tagesstätte ist ein Ort, an dem humanes, vertrauensvolles und gemeinschaftliches Handeln in den Vordergrund rückt. Seit zwei Jahrzehnten bieten wir hier einen Bedürfnis orientierten Sozialraum, der sich gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung wendet.“ Der stellvertretende Regionalleiter des Pinel-Standortes in Wilmersdorf, Jochen Oppermann, sprach vom Café Pinjo als einem Ort der gelebten Inklusion. Es sei wichtig für die Identitätsfindung der Klienten, die darauf stolz seien, hier zu arbeiten.

Was die Arbeit im Café Pinjo genau bewirkt, erklärte Christ, der die Einrichtung vor 20 Jahren mit aufgebaut hat: „Entscheidend ist, dass die Menschen, die bei uns arbeiten, sich als ganz normale Dienstleister wahrgenommen fühlen. Für die meisten unserer Kunden ist es eher unerheblich, ob die Bedienungen oder das Küchenpersonal psychische Beeinträchtigungen haben. Dank Tagesstätten wie dieser müssen Betroffene weniger oder gar nicht mehr in die Klinik.“ maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 92× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.