Regiekolonne repariert Schäden auf Straßen sofort
Ein Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr. Christel Nobis, die Leiterin des Bauhofs in der Dahmestraße, sortiert dicke Zettelstapel auf ihrem Schreibtisch. "Dass sind die Aufträge, mit denen die Kollegen auf Tour gehen. Wir erneuern beschädigte Verkehrsschilder, stellen nach Bauarbeiten neue Schilder auf und erledigen Kleinreparaturen im Straßen- und Gehwegbereich", erläutert die Straßenbauingenieurin. Dann holen sich die sechs Männer der Regiekolonne ihre Auftragszettel ab. Bodo Engel und Thomas Köpke packen Straßenschilder und Pfosten auf ihren Lkw. Sie sollen in Alt-Schmöckwitz die neue Ausschilderung vornehmen. Dort hat die BVG längere Zeit an ihrer Straßenbahntrasse gebaut. Bevor ab Anfang Dezember wieder die Bahnen bis zur Endhaltestelle fahren, muss hier unter anderem der Radweg neu ausgeschildert werden. "Dafür haben wir eine Anordnung der Verkehrslenkung Berlin, die in einer Karte die genauen Standorte der Verkehrszeichen angegeben hat", erläutert Bodo Engel.
Der Straßenbauer schneidet ein altes Schild mit dem Trennschleifer vom Lichtmast und bohrt ein Loch in den Bürgersteig. Gemeinsam stecken die Tiefbauer den Mast mit Schild hinein, verdichten den Boden und fertig ist das neue Verkehrszeichen. Insgesamt neun Schilder müssen aufgestellt werden, dann geht es zurück zum Bauhof in Bohnsdorf, um neue Aufträge zu holen.
Auch die Herausforderung des Jahres steht bereits vor der Tür. In einer Lagerhalle stapeln sich Eimer mit sogenanntem Kaltasphalt. "Damit können wir kleinere Schlaglöcher in wenigen Minuten reparieren", erzählt Wolfgang Majewski. Auch außerhalb des Winters werden kleine Straßenschäden von der Regiekolonne geflickt, im Oktober wurden für 283 Schadstellen rund 850 Kilogramm Kaltasphalt verbaut. Im gleichen Monat mussten 1188 Mängelzettel abgearbeitet werden. Darunter waren Aufträge für 604 Verkehrszeichen, die gesäubert, gerichtet oder erneuert werden mussten.
Außerdem entfernen die Tiefbauer illegal aufgestellte Altkleidercontainer, schneiden vergessene Wahlplakate von den Laternen und verlegen mehrmals im Jahr die "Blauen Herzen" von Theo Tintenklecks im Gehweg der Abteibrücke am Treptower Park.
Treptow-Köpenick gehört übrigens zu den wenigen Bezirken mit eigener Regiekolonne. Die finanziellen Mittel dafür konnten nach Diskussionen in den BVV-Fachausschüssen weiter gesichert werden. "Alle Fraktionen hatten sich dafür ausgesprochen. Ich gehe davon aus, dass die Regiekolonne auch in den nächsten beiden Jahren gesichert ist", teilt der zuständige Stadtrat Rainer Hölmer (SPD) mit.
In anderen Bezirken, zum Beispiel im benachbarten Lichtenberg, wurde die "Eingreiftruppe" des Tiefbauamts abgeschafft. Mit dem Ergebnis, dass die Aufstellung jedes Straßenschildes für den Bezirk mit höheren Kosten verbunden ist und Winterschäden nicht so schnell beseitigt werden können.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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