Ärztemangel: Urologen hoffen auf Umdenken

Dr. Frank Kahmann (links) und Dr. Thomas Oliver Henkel kämpfen für mehr KV-Sitze niedergelassener Ärzte in Neukölln. | Foto: Sylvia Richter
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Buckow. Erst vor zwei Wochen starteten Dr. Frank Kahmann und Dr. Thomas Oliver Henkel eine Kampagne, um auf den Mangel an niedergelassenen Ärzten in Neukölln aufmerksam zu machen. Mit einer Petition und zwei Umfragen im Internet wollen sie ihrer Forderung an die Kassenärztliche Vereinigung Nachdruck verleihen.

"Neukölln braucht mehr Kassenärzte" heißt die Kampagne, mit der Dr. Frank Kahmann und Dr. Thomas Oliver Henkel derzeit auf Plakaten und im Internet werben. Männliche und weibliche Patienten aus Neukölln ließen sich für die Initiative ( www.Ihr-Patient.de) ablichten und berichten in einem Satz von ihren Erfahrungen mit dem Gesundheitswesen. Unmissverständlich steht am Ende die Forderung "Ich bin ihr Patient. Und wo, bitte, sind Sie?". Finanziert haben die Urologen mit Gemeinschaftspraxen am Britzer Damm und im Klinikum Neukölln diese von Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) und dem Netzwerk Gesundes Neukölln unterstützte Initiative aus eigenen Mitteln.

Unterversorgte Bezirke

Aus reiner Verzweiflung entstand diese Kampagne, denn seit Jahren schon kämpfen die Ärzte um eine neue Einteilung der Versorgungsgebiete, die mehr kassenärztliche Sitze für unterversorgte Bezirke zulassen würde. Damit stoßen sie aber bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV) bisher auf taube Ohren. "Wir haben uns bislang immer schriftlich an die KV gewandt, aber nichts ist geschehen. Inzwischen sind wir in einer Situation, in der wir nicht mehr anders handeln können", sagt Dr. Henkel. Als einer von elf Urologen, die sich acht kassenärztliche Sitze im Bezirk teilen müssen, soll er insgesamt 320 000 Einwohner versorgen. In anderen Fachbereichen niedergelassener Ärzte sieht es ähnlich aus.

Dr. Henkel und seine Kollegen können durchschnittlich nur noch 70 Prozent ihrer Arbeitsleistung bei der KV abrechnen. Den Rest bekommen sie schlichtweg nicht vergütet. "Manche Kollegen schließen ihre Arztpraxen Wochen vor Quartalsende, weil das Budget dann schon erschöpft ist", erzählt der Urologe.

Seit wenigen Tagen verleihen die beiden bekannten Prostatakrebs-Spezialisten ihrer Forderung mit zwei Patientenumfragen und einer Petition auf ihrer Homepage www.Mehr-Ärzte.de Nachdruck. Wer die Kampagne unterstützen möchte, kann die Poster bestellen unter www.Ihr-Patient.de. Die Ärzte sind zuversichtlich, den Stein nun endlich ins Rollen gebracht zu haben. Dr. Henkel: "Wir hoffen auf ein Umdenken bei der KV."

Slyvia Baumeister / syri
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Lokalredaktion aus Mitte

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