Viel mehr als Puppenspiel
Aufführungen des Weiten Theaters finden derzeit im Cedio im Storkower Bogen statt
30-jähriges Bestehen begeht „Das Weite Theater“ in diesem Frühjahr. Seit 2003 hat es seine Spielstätte im Theater an der Parkaue. Weil das saniert wird, finden die Vorstellungen derzeit im Cedio im Storkower Bogen, Storkower Straße 207, statt.
Dort präsentiert das Ensemble um den künstlerischen Leiter Björn Langhans seine beliebten Figurentheaterstücke für Kinder und seine Abendprogramme für Erwachsene. Gegründet wurde „Das Weite Theater“ von sechs früheren Ensemblemitgliedern des Puppentheaters Berlin am S-Bahnhof Greifswalder Straße. Nach der Wiedervereinigung wurde dieses Theater, in dem sich heute „Die Schaubude“ befindet, abgewickelt. Die Puppenspieler gründeten 1992 „Das Weite Theater“ und den Trägerverein „Das Weite Theater für Puppen und Menschen“ ist. Spielstätte war ein Clubhaus in Hellersdorf.
Mit der „Dreigroschenoper“ oder dem Stück „Rotkäppchen“, das sich heute immer noch im Repertoire befindet, machte sich das Ensemble rasch einen Namen. Stetig steigende Besucherzahlen, der schlechte bauliche Zustand des Klubs und steigende Miete führten dazu, dass sich das Ensemble nach einer neuen Spielstätte umsehen musste. 2002 zog es ins frühere Pionierhaus An der Parkaue. Dort ist es im Laufe der Jahre zu einem der beliebtesten Kulturorte in Lichtenberg avanciert. Das freie Puppenspielerensemble behauptet sich seit seiner Grünung inzwischen nicht nur in Berlin, sondern auch deutschlandweit und international auf Tourneen.
„Das Ensemble bindet neben dem Puppenspiel auch Elemente aus Schauspiel, Musik und Objekttheater in die Inszenierungen ein und hat somit als eine der ersten Gruppen das Puppentheater ästhetisch erweitert“, erklärt Pressesprecherin Johanna Renger. Seit seiner Grünung hat das Ensemble bislang 109 Eigenproduktionen auf die Bühne gebracht. Und jedes Jahr präsentiert es etwa 200 Aufführungen. Hinzu kommen jährlich rund 80 Gastspiele im In- und Ausland. Dabei kooperiert es seit Jahren mit dem „Theater des Lachens“ in Frankfurt/Oder. Zum Ensemble gehören Björn Langhans, Martin Karl, Irene Winter, Christine Müller und Emilia Giertler. Aber nicht nur mit seinen Aufführungen begeistert „Das Weite Theater“ vor allem seine jungen Zuschauer, es macht auch theaterpädagogische Angebote.
Björn Langhans begann 1997/98 in der Jugendgruppe des Theaters, wurde Mitglied des Trägervereins, studierte Schauspiel/Puppenspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und ist heute der künstlerische Leiter. „Im laufenden Jubiläumsjahr haben wir weitere Pläne“, berichtet er. „Im Sommer zeigen wir als Open-Air-Inszenierung die Premiere ‚Zeitalter der Clowns‘ für Erwachsene über clowneske Herrschaft, Fake News und die Absurditäten des Narrentums.“ Am 17. September wird „Das NEINhorn“ in Kooperation mit TheaterGeist Premiere haben. Dabei handelt es sich um eine Produktion für Kinder ab vier Jahren nach dem gleichnamigen Buch von Marc-Uwe Kling.
Das Ensemble des „Weiten Theaters“ produziert zum Jubiläum auch ein eigenes Album. „In unseren Inszenierungen finden sich immer wieder Songs. In der Zeit des Lockdowns 2020/2021 überlegten wir uns, dass wir die mal auf einem Album mit unserer Band präsentieren sollten“, berichtet Björn Langhans. Entstanden ist „Das Weite Album“, das nun auch beim Besuch des Theaters erhältlich ist.
Derzeit ist das Stück „Ritter, Ritter oder Wir bauen eine Burg“ in Koproduktion mit dem „Theater des Lachens“ für alle ab vier Jahre zu erleben. Anfang Mai steht „Das kleine Ich bin Ich“ (ab drei Jahre) auf dem Programm. Und Erwachsene können sich am 6. Mai ab 20 Uhr auf „Liebe ist nichts für Feiglinge“ freuen.
Programm und weitere Informationen auf www.das-weite-theater.de
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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