Anwohner rund um den Zeltinger Platz fürchten Staus

Blick vom Reichelt-Markt in Richtung Post: Fußgänger müssen hier aufpassen und schnell sein, wenn sie heil über die Straße kommen möchten. | Foto: Schindler
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Frohnau. Noch in diesem Jahr wird wahrscheinlich mit dem Anlegen der umstrittenen Zebrastreifen auf dem Zeltinger Platz begonnen. Die Meinung der Frohnauer zu diesem Vorhaben ist jedoch geteilt.

So mancher Frohnauer, der am Mittwoch, 19. Juni, zu einer Informationsveranstaltung von Baustadtrat Martin Lambert (CDU) ins Rathaus gekommen war, fürchtet, dass mit den Fußgängerüberwegen rund 223 000 Euro an Steuergeld für ein zweifelhaftes Projekt verschleudert werden. Dabei sind die Zebrastreifen schon seit vielen Jahren in der Diskussion. Der Kreisverkehr auf dem Zeltinger Platz ist vor allem im Berufsverkehr für Fußgänger ein Problem. Vor allem, wer vom Reichelt-Markt an der Einmündung der Burgfrauenstraße zum Postgebäude gegenüber wechseln möchte, braucht oft viel Geduld oder sportliche Fähigkeiten. Andererseits gilt der Zeltinger Platz nicht als Unfallschwerpunkt.

Im Juni 2010 ordnete die bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angesiedelte Verkehrslenkung Berlin die Zebrastreifen an. Die Anordnung sah dabei auch einen erheblichen Umbau vor. Auf dem Zeltinger Platz ist zumeist Platz für zwei Autos nebeneinander. Vor den Zebrastreifen müsste daher die Fahrbahn verengt werden. Damit soll verhindert werden, dass ein haltendes Auto von einem anderen überholt wird, dessen Fahrer dann querende Fußgänger zu spät bemerkt.

Diese Verengungen bedeuten aber nicht nur einen erheblichen Eingriff in das Bild des unter Denkmalschutz stehenden Zeltinger Platzes. Viele Frohnauer fürchten, dass die Verengungen bei starkem Verkehr zu Staus führen, und sich Autofahrer dann Schleichwege durch die engen Wohnstraßen suchen.

Die Verkehrslenkung Berlin hat laut Lambert ihre eigene Anordnung mehrfach geändert, aber nicht das grundsätzliche Einrichten zweier Zebrastreifen in Höhe des Reichelt-Marktes zur Mitte des Platzes und von dort wiederum über die Fahrbahn zum Postgebäude geändert. Den vom Bezirk vorgeschlagenen Probebetrieb über einen längeren Zeitraum mit provisorischen Änderungen lehnte die Verkehrslenkung ab. Gerade ein solches Provisorium könne zu Verkehrsgefährdungen führen, hieß es.

In die Informationsveranstaltung bekannte sich einzig Ralph Erdmann, Vorsitzender der SPD Frohnau, zu der Änderung: "Wir haben jetzt schon Staus auf dem Zeltinger Platz. Und die Fußgänger brauchen die Überwege dringend." Wenn die Senatsverwaltung dem Bezirk in diesem Jahr die Finanzierung bewilligt, könnte noch 2013 mit den Umbauten begonnen werden. Die Bauzeit selbst wird laut Lambert vier Monate dauern, eine Vollsperrung des Platzes wäre vermutlich nicht erforderlich.

Christian Schindler / CS
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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