Zwei Jahre müssen die Bewohner jedoch noch warten

Der tägliche Verkehrsstau. In den Hauptverkehrszeiten fahren 2200 Autos im Schritttempo durch das Dorf. | Foto: KT
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Malchow. Das Dorf am Rand Berlins soll eine neue Straße bekommen. Aber bis dahin werden mindestens noch zwei Jahre vergehen.

Für die neue Straße ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zuständig. Auf einer Einwohnerversammlung machte sie die Malchower jetzt mit ihren Plänen vertraut. Die lange Wartezeit begründete Helmut Umlauf damit, dass zunächst die Wasserbetriebe planen müssen. Die Regenentwässerung soll verlegt und die Trinkwasserleitung erneuert werden. Bevor die Pläne der Wasserbetriebe nicht vorliegen, kann die Senatsverwaltung auch nicht konkret planen. Zwei Variante für die Dorfstraße wurden den Einwohnern vorgestellt. Die Unterschiede betreffen aber nur den Radweg. Er könnte neben der Straße verlaufen oder als separate Fahrspur neben den Autos. Das wollen die Malchower aber nicht. In den Mittelpunkt rückten die Planer, dass der dörfliche Charakter mit Grünflächen und Bäume am Rand erhalten bleibt. Vor allem waren die Planer daran interessiert, Stimmungen, Meinungen und Ideen von den Dorfbewohnern zu sammeln. So kamen Hinweise, dass mit Stellflächen für die Linienbusse vor der Bäckerei nicht die beiden Grundstücksausfahrten zugestellt werden dürfen. Bei einer geplanten Verkehrsinsel sollen auch die Kurvenradien der Busse berücksichtig werden, wenn sie vom Parkplatz fahren. Außerdem forderten die Anwohner, dass die Ausfahrt vor dem Parkplatz am Friedhof verändert wird. Die Ausfahrt befindet sich jetzt unmittelbar im Stauraum vor der Ampelkreuzung. Größtes Problem sind die Schwerlasttransporter, die schon in den frühen Morgenstunden ihre Häuser zum Beben bringen. So wurde angeregt, eine Begrenzung für den Wartenberger Weg festzulegen.

Auch die Umgehungstrasse für Malchow wurde wieder ins Gespräch gebracht. Das war zwar für die Mitarbeiter der Senatsverwaltung das falsche Thema, aber Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) versicherte, dass die Umgehungsstraße weiter beachtet wird. Sie soll jetzt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Die Malchower befürchten sicher zu Recht, dass der Fahrzeugstrom von und zur Autobahn ansteigen wird, wenn das neue Kreuz Schwanebeck fertig ist. Dann führt die A 11 ohne Umweg über den Berliner Ring direkt auf die Dorfstraße. Nach der aktuellen Verkehrszählung rollen täglich 27 000 Autos durch Malchow, in den Hauptverkehrszeiten sind es 2200 in der Stunde.

Baubeginn für die Straße wird nicht vor 2015 sein. Und dann müssen die Malchower mit einer Bauzeit von drei bis vier Jahren rechnen. Bis dahin ist der Bezirk für das Flickwerk zuständig. 180 000 Euro wird er in diesem Jahr ausgeben, um wenigstens notdürftig die größten Schlaglöcher zu stopfen.

Für insgesamt 60 000 Euro wurden schon Baumaßnahmen durchgeführt, betonte Stadtrat Nünthel. Abschließend schätzte er ein: "Die Straße muss grundlegend erneuert werden, weil der Untergrund für die Verkehrsbelastung gar nicht ausgelegt ist. Das Ziel bleibt aber die Umgehungsstraße."

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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