Kobra Ladies: Footballerinnen wollen wieder Deutscher Meister werden

Ein entspannter Headcoach Tom Balkow freut sich über den gelungenen Saisonauftakt seiner Kobra Ladies. | Foto: Michael Nittel
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Schmargendorf. Die Berlin Kobra Ladies – die in den zurückliegenden neun Jahren acht Deutsche Meistertitel bejubeln durften – sind mit einem 56:0-Kantersieg über die Kiel Baltic Hurricanes in die neue Saison gestartet.

Berliner-Woche-Reporter Michael Nittel sprach mit Headcoach Tom Balkow über diesen Auftakt, die Ziele des Klubs und eine Randsportsport unter allen Randsportarten.

War der Auftaktsieg so einfach, wie es das Ergebnis letztlich widerspiegelt?

Tom Balkow: Ja, das muss man leider so sagen. Ich hatte erwartet, dass es schwieriger werden wird. Kiel war für mich ein Mitfavorit auf den Titel. Aber man muss auch sagen, dass wir richtig gut eingestellt waren.

Wenn man in neun Jahren achtmal Deutscher Meister geworden ist, kann man dann in eine Saison gehen, ohne sich das Ziel zu setzen, erneut Deutscher Meister zu werden?

Tom Balkow: Nein! Unser Ziel muss es in jedem Jahr sein, den Titel zu holen – in diesem Jahr übrigens auch deshalb, weil das Finale am 24. September wieder in Berlin ausgetragen wird.

Wer werden die ärgsten Konkurrenten sein?

Tom Balkow: Ich tippe auf Crailsheim, trotz alledem auf Kiel und auf eines der beiden Münchner Teams, die Cowboys oder die Rangers.

Hat sich Ihr Kader im Vergleich zum Vorjahr sehr verändert?

Tom Balkow: Wir haben zwar die eine oder andere Leistungsträgerin verloren. Aber ich denke, dass wir diese Abgänge gut kompensieren konnten. Insgesamt haben wir 41 Spielerinnen in unserem Kader – 14 davon sind Neuzugänge. Sieben von ihnen sind noch ganz jung und haben vor dieser Saison noch nie American Football gespielt.

Wie schaffen Sie es Jahr für Jahr, Spielerinnen für diesen Sport zu begeistern und für das Team zu gewinnen?

Tom Balkow: Zum einen über Bekanntschaften, also über Mundpropaganda – zum anderen aber auch durch die Übertragung der NFL, der nordamerikanischen Football Profiliga, im Free-TV. Durch diese Berichterstattung im letzten Winter hat die eine oder andere Spielerin Blut geleckt und den Weg zu uns gefunden. Zwar wird in Deutschland seit mittlerweile 40 Jahren American Football gespielt. Aber wir sagen mit einem Augenzwinkern stets: Wir sind noch immer eine Randsportart unter den Randsportarten. Generell hat unser Sport aber in ganz Berlin, auch im Herren- und im Jugendbereich, durch die Berichterstattung im Fernsehen einen enorm großen Zulauf erfahren – und zwar von Sportlern und von Zuschauern. Schade ist, dass speziell die Berlin Kobra Ladies die Anerkennung, die sie verdienen, noch nicht haben. Aber es wird von Jahr zu Jahr besser. Und das stimmt mich zuversichtlich.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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