Der Mehraufwand ist enorm
Nur eine Apotheke im Bezirk macht bisher ein Impfangebot

Kerstin Haese (zweite von rechts) und ihr Team impfen derzeit an jedem Sonnabendnachmittag gegen das Coronavirus. | Foto:  Privat
  • Kerstin Haese (zweite von rechts) und ihr Team impfen derzeit an jedem Sonnabendnachmittag gegen das Coronavirus.
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Seit 8. Februar ist auch das Impfen gegen das Coronavirus in Apotheken möglich. Allerdings beteiligen sich aber nur wenige Apotheker an der Impfkampagne.

Wer im Internet auf www.mein-apothekenmanager.de in der Suchfunktion "Berlin-Spandau" eingibt, findet innerhalb der Bezirksgrenze nur die Central-Apotheke an der Nonnendammallee 94 in Siemensstadt. Sie impft seit 12. Februar sonnabend ab 14 Uhr (Anmeldungen unter Telefon 382 60 06, per E-Mail an central-apotheke-siemensstadt@gmx.de). Sechs Personen hätten sich zur Premiere angemeldet und wären auch gekommen, sagt Chefin Kerstin Haese. Alle seien dankbar für das unkomplizierte Angebot gewesen.

Auch in der Central-Apotheke bedeuten die Impfaktionen einen Mehraufwand. Sie finden, wie bei den meisten anderen beteiligten Apotheken, nach Ladenschluss statt. Die räumlichen Voraussetzungen mussten gegeben sein und eine Impfschulung durchlaufen werden. Kerstin Haese hat daher Verständnis dafür, dass bisher nur wenige Kolleginnen und Kollegen mitmachen. Sie wisse aber, dass es sich manche gerade überlegen.

Für ihre Beteiligung nennt sie mehrere Gründe. Zum einen streicht sie die niederschwellige Impfmöglichkeit heraus, die Apotheken bieten. Die Kunden seien meist persönlich bekannt, was Ängste oder Barrieren abbaue. Und insgesamt gelte, je mehr Geimpfte umso besser. "Denn wir wollen doch alle, dass diese Pandemie irgendwann vorbei ist."

Kerstin Haese verimpft das Präparat von Biontech. Am 12. Februar wurden Zweit-, Dritt- sogar bereits eine vierte Impfung verabreicht.

Der Kampagnenstart in den Apotheken fiel in eine Zeit allgemeiner Impfmüdigkeit. Er sei deshalb auch viel zu spät gekommen, sagt Kerstin Haese. Wenn es diese Möglichkeit bereits Ende vergangenen Jahres gegeben hätte, wäre das zielführender gewesen. Aber zumindest ein kleiner Beitrag zur weiteren Immunisierung könnte auch jetzt noch geleistet werden.

Sie denkt aber auch schon in die Zukunft. Es sei ja nicht auszuschließen, dass es im Herbst dieses Jahres eine weitere Corona-Welle gebe. Und dann wieder sehr schnell sehr viel geimpft werden müsse. Auf Apotheken, die damit bereits Erfahrung hätten, könne dann nicht verzichtet werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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