Piraten und CDU stellen Antrag zum Helmholtz-Zentrum
Alle Jahre wieder ist der Forschungsreaktor BER II am Ende der Glienicker Straße Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit. Umgeben von Golfplätzen, wird auf dem "Lise-Meitner-Campus" des Helmholtz-Zentrums Material mit Neutronen beschossen. Die Fraktionen von Piratenpartei und CDU wollen mit ihrem Antrag erreichen, dass das Bezirksamt, sich beim Bund und beim Land Berlin dafür einzusetzten, "dass umgehend ein Überflugverbot für alle Flugzeuge über das Gebiet des Atomreaktors Wannsee eingerichtet wird." Der Antrag wurde in den Umweltausschuss überwiesen.Nach Ansicht von Piratenpartei-Fraktionschef Eric Lüders ist "das Problem des Reaktors ist schon lange präsent." Man habe die jüngste Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg "zum Anlass genommen, es noch mal aufzugreifen." Lüders sprach von einer "großen Sicherheitslücke". Ein Flugzeugabsturz könne den kleinen Reaktor zerstören.
Diese Befürchtung seiner Fraktion sei von Reaktorsicherheitskommission im vergangenen Jahr amtlich bestätigt worden. "Bei den definierten Schutzgraden ist der Reaktor nicht sicher. Wenn es ganz ungünstig kommt, kann es zur Kernschmelze kommen", erklärte Lüders. Eine Abschaltung des BER II sei richtig, so Lüders, politisch aber nicht durchsetzbar. Nach jetziger Lage sollten die Behörden aber nicht nur Routen verändern. Nach Ansicht von CDU-Fraktionschef Torsten Hippe, der den Piratenantrag zum BER II mit unterzeichnete, sollte "jede Gefährdung durch einen Flugzeugabsturz ausgeschlossen sein." Intern hört man von CDU-Seite, dass solcher nach menschlichem Ermessen wohl nicht passieren werde. Allgemein wollen die Christdemokraten keine Flugrouten über dem Bezirk.
Lüders rechnet damit, dass die Bezirksverordnetenversammlung den Antrag letztlich so verabschieden wird, dass der Bezirk den Bund nur um ein Flugverbot bittet. Lüders: "Mehr können wir nicht machen."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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