Rudergemeinschaft am Kleinen Wannsee feiert Jubiläum
Die beiden ältesten Mitglieder sind etwa so alt wie das älteste Boot. Der "Zweier mit Steuermann Oscar Weibull" aus Zedernholz stammt aus den 20er-Jahren und wird mit Hingabe gepflegt. Im ältesten Berliner Ruder-Verein wird Tradition groß geschrieben. Der am 15. Juni 1913 gegründete Club hat heute rund 120 Mitglieder, davon 25 Kinder und ist eine von 19 Abteilungen der "Berliner Turnerschaft." Am Ende der Bismarckstraße, wo der Kleine Wannsee in den Pohlesee übergeht, treffen sich die Ruderfans meistens am Wochenende."Als ich hier eintrat, waren kaum Jugendliche dabei", erinnert sich Thomas Habbe. Der 37-jährige wurde vor sechs Jahren Abteilungsleiter bei "Astoria." Zusammen mit Trainer Benjamin Bach und seiner Stellvertreterin Marion Herz baute der Jurist die Jugendabteilung auf. "Rudern ist ein toller Ausgleich für Großstadtstress draußen in der Natur", sagt die Sozialpädagogin.
Schwimmer und mindestens zehn Jahre sollte der Nachwuchs sein, erläutert Trainer Benjamin Bach. Wichtig sei auch eine Mindestgröße von 1,30 Metern, so der 23-Jährige: "Zehn- bis 14-Jährige trainieren auf dem Wannsee für Berliner Regatten, während Ruderer ab 15 Jahren für bundesweite Wettfahrten üben." Täglich wird trainiert. Rudern erfordert viel Konzentration, was es für Jungen leichter mache. "Die haben den Kopf freier. Mädchen blockieren leichter", sagt Bach, der bis zum Abitur Rudern als Leistungssport betrieb. Heranwachsende bestimmen laut Habbe heute auch mit, wenn es um neue Bootsnamen geht. Grundsätzlich könne man rudern bis ins hohe Alter, sagt der Abteilungsleiter. Und vor allem, so Habbe: "Nach fünf Minuten auf dem Wasser hat den Alltag vergessen."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.