Viele Siedlungshäuser noch immer ohne Abwasseranschluss

Beim Einwohnerforum in Wartenberg ging es zunächst ums Abwasserproblem, im Anschluss sprach Polizeirat Carsten Ziegler über die Kriminalstatistik. | Foto: Wrobel
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Wartenberg. Seit Jahren warten etliche Anwohner der Siedlung Wartenberg darauf, dass ihre Häuser endlich ans große Abwassersystem angeschlossen werden. Von den privaten Gülle-Abfuhrunternehmen fühlen sie sich übermäßig zur Kasse gebeten.

"Wir zahlen immer mehr für die Abfuhr, uns werden die Preise diktiert", sagt Monika Kynast ärgerlich. Seit mehr als 15 Jahren lebt sie in der Siedlung Wartenberg. Noch immer ist ihr Haus nicht ans Berliner Abwassersystem angeschlossen - so wie viele andere Haushalte in Wartenberg. Rund 80 Euro bezahlt mittlerweile ein Drei-Personen-Haushalt monatlich für die Abfuhr aus der Grube an die privaten Unternehmen.

Die betroffenen Wartenberger fühlen sich den Unternehmen ausgeliefert. Seit Jahren kämpfen sie bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und bei den Berliner Wasserbetrieben darum, endlich ans Abwassersystem der Hauptstadt angeschlossen zu werden. "Ich habe mittlerweile keine Hoffnung mehr, dass noch etwas passiert", so die resignierte Bilanz eines Anwohners auf einem Einwohnerforum der Partei Die Linke am 22. Januar.

Die Abgeordnete Evrim Sommer (Linkspartei) will das Anliegen der Wartenberger nun im Abgeordnetenhaus thematisieren. "Ich habe mich bereits mit dem Vorstand der Wasserbetriebe in Verbindung gesetzt", so Sommer, die die vertrackte Situation endlich auflösen will. Wie schwer das ist, weiß der Abgeordnete Danny Freymark (CDU), der sich ebenfalls seit graumer Zeit für die Wartenberger einsetzt. "Die Anwohner sind zu Recht über die anfallenden Mehrkosten der Gülle-Abfuhr erzürnt", so Freymark gegenüber der Berliner Woche.

Der Hintergrund des Problems: Zwar wurden die ersten drei Bauabschnitte der Siedlung Wartenberg an das Schmutzwasserkanalsystem angeschlossen. Weil in der Siedlung jedoch eine Regenwasserkanalisation fehlt, fließt unkontrolliert Regenwasser in dieses System. Deshalb müssen die Berliner Wasserbetriebe das Einzugsgebiet erst mit einer Regenwasserkanalisation versehen, bevor die übrigen Haushalte angeschlossen werden können.

Angesichts der Haushaltslage des Landes sei die Realisierung der Regenwasserkanalisation aber "nicht absehbar", schrieb die Senatsverwaltung noch im September 2013 auf Nachfrage von Danny Freymark. Das Abwasserdilemma ist dabei nicht das einzige Problem, das die Anwohner in Wartenberg nervt.

Sie kämpfen auch mit dem Lärm des Lkw-Durchgangsverkehrs auf dem historischen Pflaster der Dorfstraße. Ob ein neuer Fugenverguss erfolgen könne, werde aktuell vom Bezirksamt geprüft, versprach der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) auf dem Einwohnerforum.

Zudem war auch die Sicherheit im Quartier ein Thema. "Wartenberg ist ein sicheres Wohngebiet", konnte Polizeirat Carsten Ziegler die versammelten Anwohner beruhigen. In der Kriminalstatistik liegt die Gegend allerdings bei der Zahl der Laubeneinbrüche ganz vorn. 50 Delikte gab es im Jahr 2012, Autodiebstähle kommen hingegen kaum vor.

Die Statistik scheint aber ohnehin nicht das Sicherheitsgefühl der Wartenberger Anwohner widerzuspiegeln. Die berichteten auf dem Forum von Wohnungseinbrüchen und Unsicherheit wegen der teilweise zu schlechten Straßenbeleuchtung.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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