Solidarisch Bahn fahren: Berliner Piraten wollen Nahverkehr umkrempeln

Berlin. Mit Bus oder Bahn fahren und das ohne Fahrschein – so stellt sich die Berliner Piratenpartei die Zukunft vor. Um den Umstieg vorzubereiten, wollen sie zunächst Solidartickets einführen.

Das Konzept des fahrscheinlosen Nahverkehrs gibt es schon länger und immer wieder wird diskutiert, wie es finanziert werden soll. Die Berliner Piraten haben einen neuen Vorschlag für eine langfristige Planung gemacht: Die Kosten, die entstehen, damit Bus und Bahn überhaupt fahren, sollen alle Berliner tragen.

„Wir denken an einen ÖPNV-Beitrag, der die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf ersetzt“, erklärt Pirat Alexander Spies und verweist darauf, dass das Semesterticket der Studenten genauso funktioniert und gerne angenommen wird. Um zu verhindern, dass das Modell zu schnell abgelehnt wird, schlagen die Piraten ein Solidarticket vor, das dem fahrscheinlosen Nahverkehr den Weg bereiten soll.

„Wir setzen auf die Erkenntnis, dass viele Leute gerne zahlen, wenn sie merken, dass es für alle günstiger wird“, sagt Spies. Das Solidarticket soll einen Rabatt für Personen bieten, die sich in Gruppen zusammentun – etwa in großen Firmen oder Vereinen oder ausgehend von Hotels für alle Gäste. Wenn sich alle in der Gruppe für den Ticketkauf entscheiden, bekommen sie eine Vergünstigung – ähnlich wie beim bereits verfügbaren Firmenticket. Allerdings müsste der Rabatt nach Ansicht der Piraten höher sein. Als Absicherung sollten Firmen und Hotels einen Teil der Kosten tragen.

Die Vorschläge stoßen bei der Berliner CDU auf Kritik. Oliver Friederici findet das jetzige Ticketmodell passend für Berlin und im Vergleich zu anderen Städten günstig. „Warum sollten diejenigen, die Bus und Bahn nicht nutzen, dafür bezahlen“, fragt er. Solidartickets brauche niemand, es gäbe genug Angebote für unterschiedliche Nutzergruppen. jtw

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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