Friedrichshain-Kreuzberg. Die SPD hat am 17. Dezember erneut Cansel Kizltepe als Direktkandidatin für den Bundestag im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg/Prenzlauer Berg-Ost aufgestellt.
116 Delegierte konnten bei der Versammlung im Willy-Brandt-Haus darüber abstimmen, 113 machten das. Von ihnen erhielt die 41-Jährige 107 Ja-Stimmen. Das waren 94,7 Prozent. Bei dieser Personalentscheidung zeigten die Genossen Geschlossenheit.
In ihrer Bewerbungsrede hatte Cansel Kiziltepe unter anderem auf den Kampf um das Dragonerareals verwiesen. Gerade die dortigen Auseinandersetzungen hätten dazu geführt, dass sich die SPD-Bundestagsfraktion beim Thema Liegenschaften des Bundes inzwischen anders positioniere. Ein Erfolg der, "zum größten Teil unser Verdienst" war, was auch ihren persönlichen Einsatz einschloss.
Bezahlbare Wohnungen, ein gerechteres Steuersystem, eine Politik nahe an der Bevölkerung müssen auch die künftigen Ziele sein. In welcher Konstellation das nach Meinung der Abgeordneten am besten zu bewerkstelligen ist, machte sie ebenfalls deutlich. Sie favorisiere eine "Koalition links der Mitte", also Rot-Rot-Grün auch im Bund.
Cansel Kiziltepe kommt aus Kreuzberg und lebt heute in Friedrichshain. 2013 kandidierte sie zum ersten Mal für den Bundestag und kam über die Berliner Landesliste ins Parlament. Ein aussichtsreicher Platz auf der Liste wäre auch bei der Wahl im kommenden Jahr eine wichtige Voraussetzung für den Wiedereinzug. Wobei manche Sozialdemokraten auch hoffen, dass der Kampf um das Direktmandat 2017 nicht mehr so unerreichbar erscheint, wie in der Vergangenheit. Denn mit dem Rückzug des Grünen-Platzhirschs Hans-Christian Ströbele würden die Karten neu gemischt. tf
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