Marzahn. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) möchte, dass die Radfahrer einen farbigen Schutzstreifen auf der sogenannten Marzahner Brücke bekommen. Im anderen Fall soll sich das Bezirksamt dafür einsetzen, dass der Senat für die Autofahrer das Tempolimit 30 festlegt.
Damit geht die ADFC-Stadtteilgruppe Wuhletal nach jahrelangen Protesten wegen der Gefahren auf der Landsberger- und Märkischen Allee in die Offensive. Sie hat die Fraktion der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) als Verbündete gewonnen. Diese brachte nun einen entsprechenden Antrag in die BVV ein.
Die Landsberger- und Märkische Allee sind die wichtigsten Verkehrswege im Bezirk. Die Marzahner Brücke ist dabei Teil eines Systems von Auf- und Abfahrten, das täglich Zehntausende von Autofahrern nutzen. Für Radfahrer sei die Durchquerung dieses Systems ein großes Problem: Stadtauswärts endet beispielsweise der geschützte Radweg in der Landsberger Allee vor der Überquerung der Märkischen Allee und setzt sich erst wieder an der Ampel weit dahinter fort. Die Radfahrer bewegen sich zwischen dem vierspurigen Autoverkehr. Ähnlich gefährlich sei die Fahrt mit dem Rad stadteinwärts. Hier benutzen die Radfahrer zwar einen auf der Brücke vorhandenen Fußweg, dieser wird aber von zwei kurz aufeinanderfolgenden Auffahrten unterbrochen.
Dem Senat ist das Problem bekannt. Im Zusammenhang mit der Erneuerung des Drehkreuzes gab er im Jahr 2010 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Die Ergebnisse liegen vor. Fazit: Die gut ausgebaute Straße der Landberger Allee verleitet Autofahrer, die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometerstunden zu überschreiten. Um das Befahren für Radfahrer und das Begehen für Fußgänger sicherer zu machen, müssten damit grundsätzlich neue Lösungen her.
Es läuft eine Ausschreibung der Planungen zur Brückenumgestaltung, die zum Jahreswechsel beendet werden soll. Die finanziellen Mittel werden aber nicht vor 2017 in die Landesinvestitionsplanung aufgenommen. Der ADFC Wuhletal will nicht mehr länger warten. „Wir sprechen das Thema seit 2009 ständig beim Bezirksamt an“, sagt Klaus-Dieter Mackrodt, Vorsitzender der ADFC-Stadteilgruppe. Bisher habe sich nichts getan. hari
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