Heftige Mieterhöhung: Gewobag verunsichert Mieter mit Modernisierungsankündigung

Die Gewobag plant, die Wohnungen im Block Knaackstraße 60-68 zu modernisieren. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Für große Aufregung sorgt eine Modernisierungsankündigung der Gewobag bei den Mietern der Knaackstraße 60-68.

Das städtische Wohnungsbauunternehmen kündigte für die 85 Wohnungen umfangreiche Modernisierungsarbeiten an. Für den größten Schock sorgte die angekündigte Mieterhöhung nach den Arbeiten. Drei bis vier Euro mehr pro Quadratmeter sind vorgesehen. Das ist eine Mieterhöhung von über 80 Prozent.

Die Mieter wandten sich an das Pankower Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV). „Wir sind vom Vorgehen der Gewobag überrascht“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir kamen bisher ganz gut mit der Wohnungsbaugesellschaft klar, hatten verabredete Verfahren für Modernisierungen. Jetzt verhält sie sich ganz anders. Ich erwarte, dass die Gewobag auf den Pfad der Tugend zurückkehrt.“

Inzwischen fand laut Kirchner eine Mieterversammlung statt. An der nahmen Vertreter der bezirklichen Mieterberatung, der Stadtrat und weitere Politiker aus dem Bezirk teil. Die Gewobag wurde von den Versammelten aufgefordert, für mehr Transparenz zu sorgen, bestenfalls eine Informationsversammlung für die Mieter durchzuführen.

Die BVV fasste nun auch einen entsprechenden Beschluss. Die Modernisierungsankündigung solle zurückgenommen werden. Weiterhin soll ein Sozialplanverfahren durch eine unternehmensunabhängige Mieterberatung stattfinden. Außerdem müsse der Modernisierungsumfang auf das Nötigste reduziert werden, fordern die Verordneten.

Inzwischen habe die Gewobag reagiert, so Kirchner. Sie teilte auf Anfrage mit, dass sie die bisher für Pankow verabredete Härtefallregelung auch bei diesem Modernisierungsvorhaben anwenden werde. Außerdem richtet sie im zu sanierenden Objekt ein Vor-Ort-Büro für ihre Mieterberatung ein. Diese steht dann für Einzelgespräche mit Mietern zur Verfügung. „Wir werden den Prozess auf jeden Fall weiter begleiten“, sagt Kirchner. Auch die Verordneten werden nach ihrem Beschluss die anstehende Sanierung mit wachem Auge verfolgen. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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