Trägerverein des Kiezladens sammelte bei einem Fest Spenden für seine Arbeit

Jens Oliva vom Vorstand des Vereins Kiezladen Zusammenhalt am Rande des Festes vor dem Kiezladen. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Seit über zwei Jahrzehnten ist er ein beliebter Treffpunkt im Wohngebiet am Helmholtzplatz: der Kiezladen Zusammenhalt.

Vor wenigen Tagen luden die Betreiber des Ladens in der Dunckerstraße 14 zu einem Kiezfest ein. Der Trägerverein wollte dabei weitere Mittel für die Finanzierung des selbstverwalteten Treffs sammeln. Und um das zu erreichen, wurde einiges auf die Beine gestellt. Unter anderem fand in der Hausdurchfahrt ein Flohmarkt statt. Für den spendeten Leute aus dem Kiez Bücher, Tonträger, Spielzeug, Bekleidung, Vasen und auch Kunsthandwerk. Im Hof wurden Würstchen gegrillt, es gab einen Waffelstand, und jeder konnte sich im Stempeln versuchen. Und schließlich sorgte der Duncker-Chor für Stimmung.

„Dieser Chor ist ein tolles Beispiel für die vielen Aktivitäten, die seit Jahren im Kiezladen stattfinden“, sagt Jens Oliva vom Vorstand des Trägervereins. Der Kiezbewohner engagiert sich von Anfang an für die Entwicklung des Kiezladens. In diesem treffen sich Gruppen, es gibt eine Kleiderkammer mit Kaffeestube, eine kostenlose Mietrechts- und Sozialberatung und Raum für Ausstellungen. Aber auch Kindergeburtstage werden gefeiert und Filmabende organisiert.

Die Geschichte des Kiezladens begann Anfang der 90er-Jahre. Seinerzeit sah es im Kiez noch ganz anders aus. Viele Häuser waren marode. Als der Helmholtzplatz Sanierungsgebiet wurde, gründete sich eine Betroffenenvertretung, über die die Bürgerbeteiligung lief. Diese brauchte Räume für ihre Treffen und einen Ort, an dem Kiezbewohner Rat finden. Kiezbewohner setzten sich deshalb dafür ein, den leer stehenden Laden in der Dunckerstraße 14 zum Kiezladen auszubauen. Das war im Oktober 1992. Im August des Folgejahres wurde Eröffnung gefeiert. Seitdem entwickelte sich der Kiezladen zu einem Kieztreff, finanziert mit öffentlichen Mitteln. Aber seitdem es das Sanierungsgebiet Helmholtzplatz nicht mehr gibt, ist die Finanzierung nicht mehr so sicher. „Seit 2015 muss der Kiezladen finanziell auf eigenen Beinen stehen“, sagt Jens Oliva. Deshalb entstand die Idee, den gemeinnützigen Trägerverein Kiezladen Zusammenhalt zu gründen. Der Trägerverein des Kiezladens Zusammenhalt hat inzwischen sechzig Mitglieder. Durch den kleinen Mitgliedsbeitrag oder regelmäßige kleine Spenden gelingt es dem Verein schon fast, die monatliche Miete für den Kiezladen zusammenzubekommen. Aber eben nur fast. Deshalb sind weitere Vereinsmitglieder und Spenden stets willkommen.

Eine solche Spende in Höhe von 340 Euro überbrachte der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich (Die Linke) beim Kiezfest. Sie stammt vom Fraktionsverein der Linken im Bundestag. Zu diesem schlossen sich Abgeordnete zusammen, die gegen die Erhöhung der Diäten für Bundestagsabgeordnete sind. Ein Teil der trotzdem beschlossenen Diätenerhöhung zahlen sie jeden Monat in einen Fonds ein. Aus diesem unterstützt der Verein soziale, gemeinnützige und Bürgerprojekte. BW

Weitere Informationen gibt es auf kiezladenzusammenhalt.wordpress.com.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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