Aus alten Sakkos werden Taschen und Brustbeutel
Junge Leute sind in zahlreichen Projekten von youngcaritas aktiv

Das Projekt vergissmeinnicht wird von Jakob Reichert mit betreut. Hier werden alte Sachen zu Dingen mit einem neuen Gebrauchswert. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Das Projekt vergissmeinnicht wird von Jakob Reichert mit betreut. Hier werden alte Sachen zu Dingen mit einem neuen Gebrauchswert.
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Wer ins Schaufenster an der Pappelallee 62 schaut, wird sich wundern. Da sind Taschen, Kissenbezüge, Brustbeutel und Kuscheltiere zu entdecken, und die Stoffe erinnern eigentlich an Bekleidungsstücke.

War die Tasche nicht mal ein Sakko? Und der Kissenbezug nicht mal ein Hemd? Genauso ist es! Entstanden sind diese Unikate im Upcycling-Projekt vergissmeinnicht, ein Projekt von youngcaritas, der Plattform des Caritas-Verbandes für junge Leute, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. 2013 kam eine Handvoll Jugendlicher im youngcaritas-Projektladen „caridoo“ an der Pappelallee zusammen. Sie entwickelten die Idee, nicht mehr gebrauchte Kleidungsstücke umzunähen und ihnen damit einen neuen Gebrauchswert zu geben. „Rohstoffe“ stehen reichlich zur Verfügung. Der Kleiderkammer der Caritas werden immer wieder Stücke gespendet, die keine Abnehmer finden. Manche Sachen sind nicht mehr im Trend. Andere sind ausgebeult. Und wieder andere sind so beschädigt, dass sie auch nach einer Reparatur niemand tragen würde. Auch an Nadeln, Garnen, Knöpfen, Reißverschlüssen mangelt es nicht. So bekommen die jungen Ehrenamtlichen immer wieder Sachen aus der Auflösung von Näh- und Handarbeitsläden.

Alle zwei Wochen dienstags kommen sie zusammen, um aus den alten Kleidungsstücken etwas Neues entstehen zu lassen. Nähmaschinen und der Raum dafür stehen im „caridoo“ zur Verfügung. Die Sachen werden im youngcaritas-Laden gegen eine Spende abgegeben, aber auch auf Sozialmärkten verkauft. Die Einnahmen kommen gemeinnützigen Projekten der Caritas zugute. Dazu zählen zum Beispiel Kältehilfe, Kleiderkammer und Obdachlosenhilfe.

Der Projektraum „caridoo“ besteht seit zehn Jahren, berichtet Jakob Reichert vom youngcaritas-Team. Eingerichtet wurde er als Treffpunkt für junge Leute, die sich ehrenamtlich engagieren und/oder Projekte organisieren möchten. „Bei können uns können sich alle zwischen 16 und 30 zu Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements beraten lassen“, berichtet Reichert.

Zu den Projekten, die von der Pappelallee aus starten, gehört auch „Kulturbuddys“. Junge Leute begleiten ehrenamtlich Menschen, die neu nach Berlin gekommen sind, durch die Stadt. Sie unterstützen sie dabei, die kulturellen Angebote und auch Leute kennenzulernen. Damit möchten sie eine Brücken zwischen jungen Menschen verschiedener Kulturen schlagen und deren kulturelle Teilhabe fördern.

Ein weiteres Projekt ist die Smartphone-Sprechstunde, berichtet Jakob Reichert. Hier kommen junge Leute mit Senioren zum Umgang mit digitalen Medien ins Gespräch. Sie erklären ihnen die Funktionsweise der Geräte und geben Tipps. Diese Sprechstunde wird Freitagnachmittag im Stadtteilzentrum Friedrichshain an der Pauline-Staegemann-Straße 6 angeboten.

Zudem finden auch einzelne Projekte und -veranstaltungen statt. Dazu zählt die Aktion „Schreib mal wieder“. Pflegeeinrichtungen melden sich kurz vor Weihnachten beim youngcaritas-Team und informieren über bei ihnen lebende Menschen, die keine Angehörigen haben. Junge Leute schreiben diesen Menschen dann einen Weihnachtsgruß.

Das Team von youngcaritas bietet Dienstag von 10 bis 15 Uhr und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr Ehrenamtsberatung an. Wer ehrenamtliche Arbeit intensiver kennenlernen möchte, ist auch zu einem Volunteer Day willkommen. Beides ist stets gut frequentiert, berichtet Jakob Reichert. Das zeige, dass viele junge Leute bereit sind, sich zu engagieren. Doch Schule, Ausbildung, Studium und der Einstieg in einen Job sind oft so aufwendig, dass nur Zeit für temporäres Engagement bleibt. Dafür bietet youngcaritas in Berlin zahlreiche Möglichkeiten.

Mehr auf www.youngcaritas.de, über youngcaritas@caritas-berlin.de und unter ¿25 56 22 57

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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