Mehr Dealer und Süchtige in den U-Bahnhöfen Kleistpark und Eisenacher Straße

Anwohnerin Nancy B. ist entsetzt über die steigende Zahl von Dealern und Drogensüchtigen in den U-Bahnhöfen Kleistpark und Eisenacher Straße. „Am Tage werden dort ganz offen Drogen verkauft und konsumiert“, sagt die junge Frau.

Die Security unternehme meist nichts. Mehrfach habe man die Polizei gerufen. Auch im U-Bahnhof Eisenacher Straße bemerke sie zunehmend Drogenkonsumenten, erzählt Nancy B.

Eisenacher Straße und Kleistpark sind Bahnhöfe der U 7. Die ist seit Jahren „Drogen-Linie“. Im ersten Halbjahr 2016 – eine aktuellere Statistik gibt es offensichtlich nicht – ereigneten sich im Bahnhof Kleistpark 151 Straftaten: 32 Taschen- und Ladendiebstähle, zwei Einbrüche beziehungsweise Fahrraddiebstähle, 108 Vermögensdelikte, wozu beispielsweise Diebstahl und Sachbeschädigung gezählt werden, sowie neun Gewalttaten.

Im Bahnhof Eisenacher Straße waren es 142 Straftaten, die zur Anzeige kamen, davon 65 Taschen- und Ladendiebstähle, ein Einbruch, 71 Vermögensdelikte, fünf Gewalttaten. Was die Polizei bisher gegen (Drogen-)Kriminalität unternommen hat oder in Zukunft unternehmen will, darüber schwieg sie sich bis Redaktionsschluss leider aus.

„Wir wissen Bescheid“, sagt dafür Petra Reetz. Die Pressesprecherin der Berliner Verkehrsbetriebe weiß von zehn Beschwerden im U-Bahnhof Kleistpark und von einer im Bahnhof Eisenacher Straße von Mitte November. Die Fälle würden von der BVG genauestens erfasst. Die häufigsten Beschwerden äußerten Fahrgäste über Obdachlsose, Raucher, Trinker, Bettler, Straßenmusiker, über Dealer und Drogenabhängige. Die BVG „bestreife“ die beiden Bahnhöfe stärker als andere, so Reetz. Zudem würde neben dem Wachdienst der Verkehrsbetriebe ein privater Sonderdienst auf Streife geschickt. Die BVG kooperiere bei der Kältehilfe eng mit der Diakonie und mit der Bahnhofsmission.

Die Sprecherin zeigt Verständnis für den Ärger von Fahrgästen. Aber so „furchtbar“ wie etwa der U-Bahnhof Alexanderplatz seien die beiden genannten Bahnhöfe nicht. Petra Reetz kann der Erkenntnis von Experten sogar etwas Positives abgewinnen, wonach Kleistpark und Eisenacher Straße gerade für Frauen sicherer seien als andere. Dealer mögen keine Straftaten. Werde die Polizei gerufen, verderbe das ihnen das Geschäft.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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