Am Korkedamm ohne Genehmigung 14 Bäume gefällt
Anwohner hatten das Umwelt- und Naturschutzamt von den Arbeiten informiert. Dessen Mitarbeiter stellten fest, dass für die 14 geschützten Bäume, darunter Robinien und Pappeln, keine Fällgenehmigung vorgelegen hatte. Wer die Fällaktion zu verantworten hat, muss jetzt vor Gericht geklärt werden. "Sowohl gegen den Erschließungsträger als auch die ausführende Firma wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet", schreibt der zuständige Stadtrat Rainer Hölmer in einer Antwort auf eine Anfrage der Bezirksverordneten Marina Borkenhagen (Die Linke). Die umweltpolitische Sprecherin ihrer Fraktion hatte den Baumfrevel öffentlich gemacht.Zur vom Gericht zu verhängenden Strafe für die Fällaktion kommt noch eine Ausgleichszahlung für die 14 entfernten Bäume, die auch mit Fällgenehmigung hätte geleistet werden müssen.
Im Umwelt- und Naturschutzamt gibt es öfter solche Vorgänge. Meist sorgen Nachbarn dafür, dass illegale Fällungen nicht unbemerkt bleiben. "Wir haben pro Jahr rund 50 solcher Vorfälle, die dann von uns geahndet werden. Das geht vom selbst gefällten Walnussbaum bis zu durch Baumaschinen zerstörte Bäume", erzählt Amtsleiter Martin Kleinlosen.
Oft sind die Gerichte auch nett zu Baumfrevlern und ermäßigen das vom Bezirk verhängte Bußgeld. So hatte die Firma Hellweg für den Bau eines neuen Markts im Sommer 2008 an der Friedrichshagener/Ecke Salvador-Allende-Straße ohne Genehmigung 180 Bäume fällen lassen. Dafür verhängte der Bezirk ein Bußgeld von 50 000 Euro. Das war den Baumarkteigentümern zu viel. Sie zahlten nicht und der Bezirk zog vor Gericht. Das Amtsgericht ermäßigte die Strafe dann auf 8000 Euro. Mit der Begründung, dass beim Fällen nur ein Formalverstoß begangen wurde.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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