Per Koffer durch die Geschichte: Geheimes Staatsarchiv bietet Unterrichtsmaterial an

Archivamtsrätin Constanze Krause und Archivdirektorin Prof. Dr. Ulrike Höroldt mit der Kopie der Aufschwörungstafel von 1714. | Foto: Christian Schindler
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Tegel. Wer sich heutzutage auf die Suche nach den Johannitern in Reinickendorf macht, findet eine Senioreneinrichtung an der Humboldt-Bibliothek vor. Mehr Wissen bietet das Geheime Staatarchiv der Stiftung preußischer Kulturbesitz.

Das Johanniter-Stift in Tegel ist eine Senioreneinrichtung auf der Höhe der Zeit. Der Johanniterorden wiederum existiert seit dem Mittelalter. Gegründet 1099 nach der Eroberung Jerusalems beim Ersten Kreuzzug, ist er längst Teil der europäischen Geschichte. 1538 entstand sogar ein protestantischer Zweig.

Dem wollte auch Ernst Graf von Metternich (1657 – 1727) angehören. Für die Aufnahme in der „Ballei Brandenburg“ musste er eine Aufschwörungstafel vorlegen. Sie enthielt die Wappen väterlicher und mütterlicher Vorfahren, deren Rechtmäßigkeit wiederum vier in der Mark Brandenburg ansässige Adlige beschworen.

Das Geheime Staatsarchiv in der Dahlemer Archivstraße 12-14 besitzt rund 1200 solcher Johanniteraufschwörungstafeln aus den Jahren 1690 bis 1810. Die auf Pergament aufgebrachten Tafeln wurden gerollt gelagert, und sind deswegen zumeist in einem nicht benutzbaren Zustand. Deswegen bittet das Geheime Staatsarchiv seit längerem um Patenschaften für Tafeln, um die Restaurierung zu ermöglichen. Eine komplette Aufbereitung inklusive Digitalisierung kostet 300 Euro.

Kooperation mit Haveldüne-Schülern

Damit schon Schüler für den Umgang mit wertvollem Archivgut sensibilisiert werden, hat die für kulturelle Bildungsarbeit zuständige Archivamtsrätin Constanze Krause zusammen mit der Spandauer „Schule an der Haveldüne“ in einer dreijährigen Kooperation einen Archivkoffer für Schüler ab Jahrgangstufe neun entwickelt. Er enthält Handwerksmaterial wie Lupe und Handschuhe, aber auch eine Reihe detailgetreuer Dokumente vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ersten Weltkrieg. Auch ein Karte von Tegel aus dem 18. Jahrhundert ist dabei.

Schulen können den Koffer kostenlos nutzen. Sie wenden sich dazu an 2 66 44 75 00 oder per E-Mail an gsta.pk@gsta.spk-berlin.de. CS

Informationen über die Patenschaften gibt es im Engagementbereich von www.gsta.spk-berlin.de.
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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