Bezirk rechnet mit farbiger Gestaltung der Werksteine
"Am besten sind die kirschroten Markisen von Reichelt", sagt Torsten Hippe bei der Besichtigung der ehemaligen Truman-Plaza. Als Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses hatte Hippe den Neubau an der Clayallee Ende August aufs Korn genommen. Grund war die graue Fassade der Gebäude nahe dem U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim. Nun rechnet der 41-Jährige damit, dass der Investor im Sinne des städtebaulichen Vertrages nachbessert und die Werksteine farbig gestaltet werden. "Es wird eine Lösung geben", erklärte Hippe. Außerdem sei an verschiedene Farben für die Häuser des Komplexes gedacht. Allerdings in einem Ton, der im städtebaulichen Vertrag festgelegt worden war: Sandfarben-beige. Bonbon- oder Regenbogentöne sollen den Häusern erspart bleiben. Werkstein heißt das zumeist verbaute Material. Schwieriger als am Werkstein werde es bei den Blechen, mit denen die Zwischenräume abgedeckt würden, erläuterte der CDU-Fraktionsvorsitzende. Das aus drei Gebäuden bestehende Ensemble müsste zur Argentinischen und zur Clayallee etwas hermachen. "Wie es nach hinten aussieht, ist nicht so wichtig", stellte er fest.
Allerdings wies Hippe auch auf die Grenzen der bezirklichen Einflussnahme hin. "Es gibt keine Ästhetik-Prüfung im Baurecht." Keinem Bauherrn könne der Staat vorschreiben, wie er baut und in welcher Farbe, nur die Größenverhältnisse seien vorgegeben. "Die Grenze ist ein Verbot von Verunstaltung, das selbst dann schwer nachzuweisen wäre, wenn eine ganze Fassade mit Graffiti bemalt würde. "Ich möchte auch kein Oberzensor sein", sagte der Bezirksverordnete, aber: "Grau tötet jede Lebendigkeit."
Mit den Korrekturen könnte auch der Antrag hinfällig werden, mit dem Hippe vor einem Monat forderte, "sämtliche Planungsarbeiten am Bebauungsplan Truman Plaza einstweilen einzustellen". Auf diese Weise hätte er die Abnahme der "desaströsen Bebauung" verhindern wollen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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