Biesalski-Schule sucht neue Wege zur Integration

Martina Koziol, Gerd Waschneck, Christiane Vandrey von der Schule, Sibylle Wolff von der Deutschen Bahn und Nils Stiksrud vom Landesamt. | Foto: M. Schmidt
  • Martina Koziol, Gerd Waschneck, Christiane Vandrey von der Schule, Sibylle Wolff von der Deutschen Bahn und Nils Stiksrud vom Landesamt.
  • Foto: M. Schmidt
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Dahlem. Viele Lehrstellen in Berlin sind unbesetzt. Dennoch suchen viele Schulabsolventen Ausbildungsplätze. Damit die Chancen von eingeschränkten Heranwachsenden künftig besser genutzt werden, geht man an der Dahlemer Biesalski-Schule ungewöhnliche Wege.

Die 90 Neunt-Klässler der Biesalski-Schule mit verminderten körperlichen und geistigen Fähigkeiten müssen sich härter durchkämpfen als Gleichaltrige. Das Lernen an sich und die Tauglichkeit zu Handwerk und Geschick sind eingeschränkt. Trotzdem, sagt Sibylle Wolff von der Deutschen Bahn, sei die Bahn als größter Ausbilder Deutschlands "immer offen für Auszubildende mit Behinderungen."Die promovierte Arbeitspsychologin ist eine von 30 Vertretern von Unternehmen und Berufsbildungswerken, die sich kürzlich beim Markt der Berufe der Einrichtung am Hüttenweg vorstellte. 1000 der bundesweit 8500 Ausbildungsplätze der Deutschen Bahn befinden sich nach Wolffs Angaben in Berlin. Pro Jahr würden 200 Lehrlinge in der Hauptstadt neu eingestellt.

Die Bahn bietet den Jugendlichen mit Rückstand in der motorischen Entwicklung zunächst Schülerpraktika an, um ihre Fähigkeiten auszuprobieren. Praktika bauen Hürden ab, erklärt auch Nils Stiksrud vom Integrationsfachdienst des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. Der 33-Jährige berät Schulen im Bezirk zu Inklusionsfragen und zeigt ihnen Möglichkeiten auf, wie sie ihren Schülern, beim Einstieg ins Berufsleben helfen können.

"Die Biesalski-Schule hat hierbei Pionier-Arbeit geleistet", so der Fachmann. Auch die Sancta-Maria-Schule in Wannsee und die 9. ISS berät Stiksrud in Sachen beruflicher Integration. Durchschnittlich 60 bis 75 Prozent der Schulabgänger der Biesalski-Schüler können pro Jahr in Praktika vermittelt werden. Doch rät der Experte, die Anlaufschwierigkeiten in einem Arbeitsmarkt "realistisch zu sehen". Der Leistungsdruck mindere die Chancen für weniger Begabte. In normalen Eignungstests hätten diese speziellen Schüler keine Chance, erklärt Sibylle Wolff. Der Weg in eine Beschützende Werkstatt sei für viele der leichtere Weg und sichere von Anfang an einen Rentenanspruch.

Martinus Schmidt / mst
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 992× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.