Dahlem. Die "Verarmte Segge" - lateinisch: carex depauperata - zählt zu den seltensten Pflanzenarten Deutschlands. In der freien Natur Deutschlands ist sie nur noch in einem einzigen Exemplar bekannt. Der Botanische Garten hat jetzt erfolgreich diese Pflanzenart vermehrt.
Vom einzigen Exemplar Deutschlands haben Pflanzenexperten des Botanischen Gartens vorsichtig einen Ausläufer entnommen. In der speziellen Erhaltungskultur konnte die Art erfolgreich vermehrt werden. Die Pflanzen in Kultur bildeten jetzt erstmals Blüten und Früchte aus. Die reifen Früchte werden im Laufe des Sommers zur Langzeitlagerung in die Saatgutbank überführt. Damit ist die Art zunächst gesichert. Lebende Pflanzen und Samen sollen am Fundort wieder ausgebracht werden. Somit kann die Population in der Natur gestärkt werden. Die "Verarmte Segge" galt in Deutschland lange als ausgestorben. Sie war in Deutschland nur von einem einzigen Fundort bekannt: im Sauertal bei Echternacherbrück, einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Luxemburg. Die Art galt dort seit über 40 Jahren als verschollen. Viele Botaniker aus ganz Deutschland haben immer wieder vergeblich nach der Art gesucht.
2011 wurde die Art von dem Botaniker Hans Reichert aus Tier wiederentdeckt, aber nur ein einziges Exemplar. Der Botanische Garten hat die Art in die Erhaltungskultur aufgenommen.
Die "Verarmte Segge" ist eine Art aus der Gattung "Seggen", gehört zur Familie der Sauergrasgewächse. Der merkwürdig klingende deutsche Artname weist darauf hin, dass die Blütenstände der "Verarmten Segge" weniger Blüten aufweisen als die meisten anderen heimischen Seggenarten. Die reifen Früchte sind kugelige Gebilde mit einer schnabelartigen Spitze. In der botanischen Fachsprache werden sie "Schläuche" genannt.
Neben der "Verarmten Segge" werden in der Erhaltungskultur des Botanischen Gartens Berlin auch andere gefährdete Pflanzenarten kultiviert und vermehrt. Seit Jahren werden hier erfolgreich Arten erhalten, die ebenfalls nur noch von einem einzigen Fundort in Deutschland bekannt sind. Die Ausläufer und Sämereien werden solange aufgehoben, bis sie am Fundort wieder ausgebracht werden können. Das darf nur nach besonderen wissenschaftlichen Standards in Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden erfolgen. Wann die kultivierte "Verarmte Segge" wieder an ihren Fundort zurückgebracht werden kann, ist derzeit noch unklar. Zunächst müssen die ökologischen Bedingungen am natürlichen Standort verändert werden, um der Art dort eine Überlebenschance zu geben. Der genaue Fundort bleibt geheim, um die Art zu schützen.
Karla Menge / KM
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