Russischer Botschafter stand Schülern Rede und Antwort

Botschafter Wladimir Grinin (vorn mit rotem Schlips) und der Abgeordnete Karl-Georg Wellmann (zweiter von rechts) diskutierten mit Schülern. | Foto: M. Schmidt
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Dahlem. Es war ein Unterricht ganz besonderer Art. Für den Kurs Politische Weltkunde (PW) lud das Dahlemer Arndt-Gymnasium am Dienstag, 18. Dezember, den russischen Botschafter Wladimir Grinin ein, der den Oberstufenschülern über 90 Minuten Rede und Antwort stand und am Ende für die offene Diskussion dankte.

Zustandegekommen war der Besuch durch Karl-Georg Wellmann. Der CDU-Abgeordnete und frühere Arndt-Schüler begrüßte zusammen mit Vize-Direktor Tilmann Kötterheinrich-Wedekind den Diplomaten, bevor Grinin in gutem Deutsch etwa 20 Minuten lang den Stand der Beziehungen zum großen Nachbarn im Westen erläuterte. Anschließend bestürmten die Schüler des PW-Grundkurses der 12. und des PW-Leistungskurses der 11. Jahrgangsstufe den 65-Jährigen mit Fragen. Es überraschte nicht, dass die Schüler anderes wissen wollten als den außenpolitischen Diskurs des Botschafters. Die Fragen berührten Themen wie Demonstrationsrecht, Atompolitik oder Justiz. Die Verurteilung der Punkband "Pussy Riots" wie auch die lange Haft des früheren Ölbosses Michail Chodorkowski stießen bei den 17-Jährigen auf Kritik. Wellmann, der die Schüler dazu aufrief, Russisch zu lernen, "um die beruflichen Chancen hundertprozentig zu verbessern", verglich die Toleranz der russischen Gesellschaft mit der der deutschen vor 50 Jahren. Die Russen wollten heute in Ruhe leben, so Grinin, der Berlin schon als Botschaftsrat in der DDR kennenlernte. Deutsche und Russen seien mental verschieden, so ein Schüler, der seine Kindheit in Russland verbracht hat. Dem stimmte auch Grinin indrekt zu: "Mehr Geduld und Nachsicht würde den Deutschen nicht schaden, und wir brauchen mehr Ordnung und Pflichtbewusstsein."

Martinus Schmidt / mst
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Lokalredaktion aus Mitte

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