CDU will Gemeindezentrum nur noch gezielt vermieten
Ein Antrag der Christdemokraten in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sieht vor, den Vertrag mit der "All Saints Catholic Community" nicht zu verlängern. Die englischsprachige Kirche ist noch bis zum kommenden Januar Hauptmieter in der alten Kirche der US-Truppen. Sie vermietet Teile des Gebäudes an die Freikirche "Protestant Faith Fellowship" und die jüdische Gemeinde "Sukkat Shalom" weiter.In den vergangenen 15 Jahren hat es wiederholt Konflikte zwischen den Nutzern gegeben, erklärt CDU-Fraktionschef Torsten Hippe. Solange besteht auch das Mietverhältnis für die rund 1300 Quadratmeter große Nutzfläche. 18 500 Euro erlöst der Bezirk jedes Jahr für die Nutzung der Gebäude auf dem 6426 Quadratmeter weiten Gelände.
Alle drei Gemeinden sollen am Standort verbleiben. Ihnen sollen aber auch "dauerhaft würdige Sakralräume" zur Verfügung stehen. "So wie es jetzt ist, dass wir jede Woche auf- und abbauen, kann es nicht weitergehen", sagt Rabbiner Andreas Nachama von Sukkat Shalom. Seine Gemeinde sei in den vergangenen Jahren auf 250 Menschen angewachsen.
Er spricht von "kuriosen Geschichten" mit anderen Untermietern. So sei mal ein Karnickel aus dem Montessori-Kindergarten durch den Gebetssaal gelaufen und habe den Gottesdienst gesprengt. "Wir können darüber lachen, aber es stört", sagt Nachama, dessen Gemeinde am Hüttenweg den Sabbat und andere Feiertage begeht. "Was sollen wir tun, wenn mittwochs die Weight Watchers den Saal an der Nordostseite des Gemeindezentrum nutzen?", fragt der 61-Jährige. "Die größte Schwierigkeit am Hüttenweg ist die Übernutzung. Einige Räume sind ständig untervermietet."
Sukkat Shalom soll laut CDU-Antrag den Lichthof an der Nordseite bebauen dürfen. Das Zentrum soll auch nur noch von Glaubensgemeinschaften genutzt werden. "Wenn wir Planungssicherheit haben, können wir auch das Geld einwerben, um zu bauen", bekräftigt Nachama.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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