Früheres Gebäude der Sparkasse ist asbestbelastet
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Uwe Köhne wollte wissen, ob das Bezirksamt Informationen über die Asbestbelastung des Gebäudes habe und welche Gefahren für künftige Mieter von ihr ausgingen. Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) konnte keine Antwort auf diese Fragen geben. Es handele sich dabei um privatrechtlich zu klärende Fragen zwischen Eigentümer und künftigen Mietern. Das Gebäude befände sich außerhalb der Zuständigkeit des Bezirks.
Köhne wollte nach eigenen Worten mit der Anfrage das Problem der Asbestbelastung im Haus gegenüber dem U-Bahnhof Onkel Toms Hütte öffentlich machen. Die ehemalige Sparkasse steht seit Sommer vergangenen Jahres leer. Inzwischen vermarktet die BVG-Tochter Urbanis GmbH, die ansonsten Läden in U-Bahnhöfen verpachtet, den 309 Quadratmeter großen, grauen Flachbau aus Beton, Stahl und Glas. Einem Werbeprospekt zum Gebäude ist nicht viel Konkretes zu entnehmen. Weder das genaue Baudatum des aus den 70er-Jahren stammenden Kastens noch über die Verwendung des damals beliebten Dämmstoffes Asbest erfahren potenzielle Interessenten etwas. Als "Mietpreis" gibt Urbanis lediglich "Verhandlungssache" und die Maßgabe von sechs Monatsmieten als Kaution an. Nach Ansicht des Grünen-Politikers trägt Urbanis die Verantwortung für die Asbestsanierung des Gebäudes. "Ich wollte, dass dies öffentlich gemacht wird", sagt Köhne.
Die Nachbarschaftsinitiative "Onkel Toms Kiezhütte" zog bereits die Konsequenzen und beendete die Mietgespräche mit Urbanis. "Die ehemalige Sparkasse kommt als Kiezhütte nicht mehr in Frage", erklärt Ute Scheub von der Initiative. Das Gebäude könnte selbst nach einer Sanierung immer noch eine Asbest-Gefährdung darstellen. Es eigne sich daher nicht für ein Gemeinschaftshaus mit sozialem und ökologischem Anspruch. Das panzerverglaste Sparkassengebäude sei zudem nur über eine Klimaanlage belüftet.
Alles in allem sei dies mit dem Ziel, die Kiezhütte umweltfreundlich zu versorgen, nicht vereinbar und die Umbaukosten zu hoch, so die Stadtteil-Organisatoren.
Nun sucht die Onkel-Tom-Nachbarschaftsinitiative andere Räume für das Nachbarschafts-Projekt Kiezhütte. Das Interesse der Anwohner an Räumen für die "Kiezhütte" sei groß, so Scheub.
Innerhalb kürzester Zeit seien Anteile über 27 000 Euro gezeichnet worden. Der Bürgermeister stehe ebenso hinter dem Projekt wie die Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf und der Wirtschaftsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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