Bibliothek Französisch Buchholz zieht positive Bilanz
Anfang 2012 waren die Haushaltberatungen für 2012/2013 im Bezirk in vollem Gange. Das Bezirksamt hatte in seinem ersten Entwurf vorgeschlagen, die Finanzierung der ehrenamtlich betriebenen Bibliotheken im Bezirk einzustellen. Auch die Nachbarschaftsbücherei in der Cunistraße 7 sollte kein Geld mehr bekommen. "Als das bekannt wurde, erfuhren wir ungeheuer viel Solidarität. Binnen weniger Tage hatten 600 Menschen aus der Umgebung für den Erhalt der Bibliothek unterschrieben. Auch viele Vereine solidarisierten sich mit uns", sagt Lothar Stragies. Der Buchholzer ist Vorsitzender des Trägervereins der Bibliothek.Und die Bezirkspolitiker lenkten ein. Sie entschieden, dass die Nachbarschaftsbibliotheken weiterhin die nötigen Mittel bekommen, um ihre Betriebskosten begleichen zu können. "Die Entscheidung kam gerade noch rechtzeitig. Wäre sie später gefallen, hätte wir die Bibliothek auflösen müssen", sagt Stragies. Inzwischen sind sich die Politiker einig, dass die Nachbarschaftsbibliotheken nicht mehr zur Disposition gestellt werden dürfen, wenn die nächste Haushaltsberatung ansteht. Ihr Etat ist vergleichsweise winzig. Als Gegenleistung bekommt der Bezirk aber ein kulturelles Angebot, das von Ehrenamtlichen organisiert wird.
Dass diese Entscheidung richtig war, zeigt die Bilanz, die Lothar Stragies für die vergangenen zwölf Monate ziehen kann. "2012 haben wir so viele Kindergruppen in unserer Bibliothek zu Gast gehabt wie noch nie", resümiert der Vereinsvorsitzende. "Immerhin 31 Kinderveranstaltungen fanden außerhalb unserer regulären Öffnungszeiten statt. Alles natürlich ehrenamtlich organisiert und durchgeführt." Bei Veranstaltungen, aber auch bei der Absicherung der regulären Öffnungszeiten kann der Verein auf einen Stamm von 22 Ehrenamtlichen zurückgreifen. Diese kümmern sich um die Registrierung von Büchern, um Ausleihe und Pflege von 13 000 Titeln. "Wir freuen uns, dass auch die Bücherspenden nicht abnahmen", so Stragies. Die meistem Spender bringen die Bücher sogar persönlich vorbei. Auf Wunsch werden gut erhaltene Bücher aber auch von daheim abgeholt. Mithilfe der Geldspenden konnten sogar Neuerscheinungen angeschafft werden.
Für 2013 hat sich das Team zwei Dinge vorgenommen. "Einerseits möchten wir einen Tag des Lesens organisieren. An diesem wollen wir die Bibliothek ganztägig öffnen", so Stragies. Andererseits wollen die Ehrenamtlichen Lesungen organisieren. Weil sehr viele Kinder die Bibliothek nutzen, möchte man es zunächst mit Kinderbuchlesungen versuchen. Kinderbuchautoren aus Pankow, die in der Bibliothek lesen möchten, können sich gern melden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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