Dieter Geisthardt hatte das Amt mehrere Jahrzehnte inne
Dieser konnte in den vergangenen Jahren dieses anspruchsvolle Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen nur noch sporadisch ausüben. Mehrere Jahrzehnte war Geisthardt als Ortschronist tätig. Der 78-Jährige war ein sehr genauer Rechercheur und kennt sich im Ortsteil aus wie kein zweiter.
Begnadeter Erzähler
Mit seiner freundlichen und bestimmten Art war er sehr beliebt. Außerdem war Geisthardt ein begnadeter Erzähler. Der Bürgerverein ernannte ihn wegen seiner Verdienste um die Aufarbeitung der Geschichte des Ortsteils zu seinem Ehrenmitglied.
Vor wenigen Tagen übergab Dieter Geisthardt sein Ehrenamt offiziell an Anne Schäfer-Junker. Beide trafen sich im Buchholzer Traditionszimmer an der Gravensteinstraße, das sich in den Räumen der Buchholzer Feuerwache befindet. In der langjährigen Wirkungsstätte des Ortschronisten vereinbarten sie schriftlich die Übergabe des Ehrenamtes.
Dieter Geisthardt freute sich außerordentlich, dass er sein Ehrenamt an eine Nachfolgerin übergeben konnte. Er sieht darin ein Zeichen, wie seine bisherige Arbeit durch die Buchholzer geschätzt wird. Außerdem ist damit gesichert, dass die Geschichtsforschung und Arbeit an der Chronik für den Ortsteil fortgesetzt werden kann. "Ich sehe mit großer Freude der Arbeit der neuen Ortschronistin entgegen."
Mit Anne Schäfer-Junker (Jahrgang 1950) konnte eine engagierte Fachfrau als neue Ortschronistin gewonnen werden. Sie studierte Philosophie, ist Journalistin und Öffentlichkeitsarbeiterin. Ihre Aufgabe sieht sie darin, weiter die Geschichte von Französisch Buchholz zu erforschen und darzustellen. Dabei kann sie aus einem großen Fundus im Archiv von Dieter Geisthardt schöpfen. Mit Unterstützung des Vereins Freunde der Chronik Pankow, des Hugenotten Museums sowie vieler historisch interessierter Buchholzer Familien gab Geisthardt 1992 das Werk "750 Jahre Buchholz. 1242-1992" heraus. Mit diesem Buch gelang ihm die historisch lückenlose Darstellung der Ortsgeschichte. In weiteren vier Bänden "Geschichten aus Französisch Buchholz" widmete sich der Ortschronist der historischen Entwicklung aus wirtschaftlichem, kulturellem, städtebaulichem und gesellschaftlichem Blickwinkel.
Einfluss der Hugenotten
Eine besondere Rolle spielten bei allem die Hugenotten. Deren Tradition wird im Ortsteil stets wachgehalten. Dafür setzt sich auch der Bürgerverein ein. "Besonders um die Ideen der Toleranz, der Freiheit, der Landbau- und Gartenkultur und der sozialen Fürsorge haben sich die Hugenotten verdient gemacht. Dieses kulturelle Erbe wollen wir weiter pflegen", sagt Anne Schäfer-Junker.
Geplant ist unter anderem, wieder Führungen durch Französisch Buchholz anzubieten, so wie sie Dieter Geisthardt einst zwischen Geologischem Garten an der Bucher Straße und Hugenottenplatz durchführte.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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