Sozialhaus bezieht neue Räume an der Bahnhofstraße
Im Souterrain eines sanierten Hauses konnte der Verein nicht nur die Ausgabestelle neu eröffnen, sondern auch einen Aufenthaltsraum für seine Besucher einrichten. Des Weiteren gibt es nun einen Raum, der als Lager und Vereinsbüro genutzt werden soll. Schließlich stehen eine Kaffee- und Teeküche sowie ein kleiner Aufenthaltsraum für die ehrenamtlichen Mitarbeiter zur Verfügung. Dem Vorsitzenden des "Sozialhaus Berlin-Pankow (Buchholz)", Heinz Buttke, merkt man die Erleichterung an, dass der Verein neue Räume fand. "Hier können wir, so hoffe ich, jetzt auf lange Zeit bleiben", lächelt er. Noch vor einem Jahr betrieb der Sozialverein seine Lebensmittelausgabe in der Hauptstraße 63. Die früher vom Bezirksamt genutzten Räume hatte man vom Liegenschaftsfonds gemietet. Aber der kündigte dem Verein die Räume und verkaufte das Grundstück. Auf der Suche nach einem Ersatzstandort wurde der Verein ganz in der Nähe fündig. Er wurde Untermieter im früheren Bildungscafé in der Hauptstraße 60. Dort zog man im Sommer vergangenen Jahres ein.
Wenig später zeigte sich aber, dass es auch dort keine Perspektive gibt. Der neue Eigentümer des Hauses hatte andere Pläne mit der Immobilie. Deshalb kündigte er seinem Mieter. Der legte zwar Widerspruch ein. Doch die Erfolgsaussichten waren gering. Als Untermieter konnte der Sozialhausverein selbst nur wenig ausrichten. Er konnte den Vermieter nur auf sein soziales Anliegen hinweisen. Mit Erfolg! Als Alternative bot der Vermieter neue Räume im Souterrain in der Bahnhofstraße 3 an.
"Anfang des Jahres zogen wir mit Sack und Pack um", berichtet Heinz Buttke. "Weil die neuen Räume etwas kleiner sind, konnten wir allerdings nicht alle Sachen mitnehmen. Zwei Lkw-Ladungen mit Spielzeug, Kinderwagen und anderen Kindersachen spendeten wir an ein Kinderheim."
Die neue Ausgabestelle des Vereins hat montags, donnerstags und freitags von 14 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 16 bis 17.30 Uhr geöffnet. Organisiert wird sie ohne staatliche Förderung ehrenamtlich und mit großer Unterstützung von Spendern.
Zurzeit sind es zehn Ehrenamtliche, die die Lebensmittel von Spendern abholen, für die Ausgabe aufbauen und die Weitergabe der Lebensmittel betreuen. Mehrmals in der Woche werden Lebensmittel von Supermärkten und einigen Einzelhändlern abholt. "Damit wir auch frische Wurst und Fleisch anbieten können, arbeiten wir außerdem mit einem Fleischer zusammen, der uns versorgt", berichtet Buttke.
Auch wenn alles ehrenamtlich organisiert wird, die Miete für die Räume, Fahrzeugkosten und andere Dinge müssen trotzdem finanziert werden. Deshalb ist der Verein stets auch für finanzielle Unterstützung dankbar. Jetzt, da der Verein endlich ein festes und relativ sicheres Domizil gefunden hat, hofft er, dass möglichst viele Menschen ohne oder mit geringem Einkommen auf das Angebot des Sozialhauses aufmerksam werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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