Ausflugsgaststätte "Waldkater" verfällt immer mehr
Eines davon ist der "Waldkater" am Adlergestell. Die Brandruine, an der täglich mehrere Tausend Autos vorbeifahren, ist zum Werbeträger für zahllose Plakate verkommen. Wer hinten herumgeht, dem stehen die Türen der Ruine offen. Eine Sicherung der Immobilie ist auch mit gutem Willen nicht zu erkennen. An einer Wand erinnert ein Katzengesicht an den Namen des 1901 eröffneten Restaurants Etablissements. "Wir Grünauer sind da früher gern eingekehrt", erzähl Hans-Otto Jakisch. Der wohnt ganz in der Nähe und ist seit 50 Jahren Grünauer. "Jetzt ist die Ruine ein übler Schandfleck am Ortseingang von Grünau", ärgert sich Jakisch.Seit Jahren ist der Zustand des "Waldkaters" ein Ärgernis für viele Anwohner. Bereits im Dezember 2010 gab es dazu eine mündliche Anfrage an das Bezirksamt. "Der Bezirk hat mehrfach Sicherungsmaßnahmen vom Eigentümer gefordert", erläutert Ulrike Zeidler, die Leiterin des Stadtentwicklungsamts. Wie die Bauexpertin weiter erklärt, gab es sogar bereits eine Genehmigung für einen Ersatzbau, die aber nicht genutzt wurde. "Im Dezember 2011 ist die Baugenehmigung dann abgelaufen", teilt Ulrike Zeidler mit.
Nun steht der "Waldkater" zum Verkauf. Ein Immobilienunternehmen aus Bestensee bietet das 755 Quadratmeter große Grundstück mit der Ruine für 70 000 Euro im Internet an. Der geplante Ersatzbau sah nach Ausschreibung eine Gaststätte mit 50 Innen- und 30 Außenplätzen sowie eine Wohnung für den Gastwirt im Obergeschoss vor. Um einem eventuellen Käufer das Angebot zu versüßen, bot der Grundstückseigner sogar den Abriss der Ruine an. "Am besten wäre es, wenn der Eigentümer Verantwortung zeigt, die Ruine abreißt und das Grundstück an die Forsten übergibt. Da hier kaum Parkplätze möglich sind, wäre einem Ausflugslokal an dieser Stelle heute vermutlich kein wirtschaftlicher Erfolg beschieden", meint Anwohner Peter Dunger. Auch er kennt die Kneipe noch aus früheren Jahren. Kurz nach der Euro-Einführung 2002 hatte ein Pächter noch einmal versucht, den "Waldkater" als Imbiss zu betreiben. Davon zeugt noch ein altes Preisschild, dass Bier für 1,20 Euro anbietet. Der Imbiss machte schnell wieder dicht, und dann zerstörte ein Feuer das Restaurant.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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