Ulrike Kreplin leitet seit August das Revier Grünau
Die geborene Köpenickerin - aufgewachsen in Wendenschloß - ist seit August Nachfolgerin des langjährigen Försters Hubert Reischmann. Försterin war nicht ihr Wunschberuf. "Eigentlich wollte ich nach dem Abitur Maskenbildnerin werden. Ich habe aber kein Theater gefunden, das mich ausbildet. Und eine private Ausbildung war einfach zu teuer", erzählt Ulrike Kreplin.Es folgte ein freiwilliges ökologisches Jahr an einer Berufsschule in Friedrichshain. Dort gab es einen Lehrer, der ausgebildeter Forstwirt war. Er gab Ulrike Kreplin den Tipp, ein Praktikum im Ausbildungsrevier Rahnsdorf zu machen und sich um eine Ausbildung als Forstwirt zu bewerben. "Da ich bereits Abitur hatte, konnte ich die Lehre nach zwei Jahren abschließen. Anschließend habe ich in Eberswalde Forstwirtschaft studiert", erzählt Ulrike Kreplin.
Es folgten die Arbeit für einen privaten Waldbesitzer in Niedersachsen und ein Jahr befristet beim sächsischen Staatsforst. Ende 2012 hat die heutige Försterin dann Bewerbungen geschrieben. Mitte Juni 2013 kam die Zusage, in Berlin zu arbeiten. "Das ist wie ein Sechser im Lotto, und zwar mit Zusatzzahl", freut sich die junge Frau. Ihr Revier, rund 700 Hektar Wald zwischen Teltowkanal, Langem See, Adlergestell und der Gemeinde Eichwalde, besteht zu 70 Prozent aus Kiefern, der Rest sind Laubbäume wie Eiche und Buche. Außerdem gehört die Königsheide als "Exklave" dazu. "Schönster Ort im Revier ist das Naturschutzgebiet Krumme Lake mit den Erlenbrüchen, in denen schon der Eisvogel gesichtet wurde", erzählt Försterin Kreplin.
Neben zahlreichen Wildtieren ist sie auch für Doc und Dom verantwortlich, die beiden Rückepferde des Forstamts Köpenick. Die haben ihren Stall in der Försterei Grünau, werden aber im gesamten Wald von Treptow-Köpenick eingesetzt. Zwei Forstwirte kümmern sich um die Pferde, sodass der Försterin nur die Verpflichtung bleibt, die beiden Kaltblüter ein paar Mal am Tag freundlich zu kraulen, wenn sie nicht gerade irgendwo im Wald Holzstämme ziehen.
Dass Försterin in Grünau ein ganz öffentlicher Job ist, hat die junge Frau bereits gemerkt. Beim Herbstfest hat sie viele örtliche Akteure kennengelernt, bei der Parforcejagd in Müggelheim hat sie mit Bürgermeister Oliver Igel in der Kutsche gesessen. "Gern kommen auch Schulen und Kitas zu Besuch, um die Arbeit der Förster kennenzulernen", sagt Ulrike Kreplin. Der Backofen, der vor 20 Jahren im Garten der Försterei gemauert wurde, soll wieder öfter angeheizt werden. Dafür hat sich Ulrike Kreplin schon die Unterstützung des Friedrichshagener Bäckermeisters Rainer Schwadtke gesichert.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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