Das „Moa-Boot“ wurde auf dem Hof der Moabiter Grundschule eingeweiht
Moabit. Zum Banddurchschneiden kam es erst gar nicht. Die Kinder der Moabiter Grundschule enterten schon vorher ihr neues „Moa-Boat“ auf dem Schulhof.
Mit Trommeln und dem Singen des „Moa-Boot-Liedes“, einer Schiffstaufe, wie es sich gehört, mit Sekt, Saft und Selters feierten 500 Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Förderer und Freunde der Moabiter Grundschule in der Paulstraße 28 in der zweiten Oktoberwoche die feierliche Einweihung des neuen Spielgeräts „Moa-Boat“.
„Ja, ich freu mich schon so doll auf unser Schiff“, sangen die Kinder. Die Vorfreude musste lange vorhalten. Vor anderthalb Jahren, so erzählt es die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Antje Vega Pérez, hätten drei Mitglieder im Tiergarten bei einem Bier zusammengesessen und sich über ein mögliches, neues Kletterschiff unterhalten. Am Ende zählte das Schiffbauerteam neun Männer und Frauen. „Ganz ehrlich, wir sind jetzt ziemlich kaputt“, so Vega Pérez. Aber auch stolz und glücklich sind alle Beteiligten. „Wir haben es geschafft, das Wahrzeichen der Schule zu restaurieren.“ Schulleiterin Undine Zeibig erinnerte daran, dass über Jahre nach und nach das ursprüngliche Spielgerät demontiert worden war. „Das hat uns traurig gemacht“, so Zeibig. 20.000 Euro gaben Schule und Bezirk. „Wir haben das wenige Geld, das wir haben, aus allen möglichen Töpfen zusammengekratzt“, sagte Schulstadträtin Sabine Smentek (SPD). Den erklecklichen Restbetrag von rund 30.000 Euro musste der Förderverein selbst für das „Moa-Boat“ zusammenbringen. Das gelang mit zahlreichen Spendenaktionen, etwa am Anfang „Tulpen für den Mast“, wobei die ersten paar hundert Euro zusammenkamen.
Eine wichtige Aktion war der Spendenlauf im Mai. Die Schüler liefen zusammen eine Strecke so weit wie von Berlin nach Rom. Eltern, Großeltern, Verwandte der Schüler gaben zum Teil bis zu 500 Euro. Unternehmen und Läden im Kiez spendeten. Doch ohne die Großspenden der Deutschlandzentrale von Total am Hauptbahnhof und "Ein Herz für Kinder" wäre die Realisierung des Projekts schwierig geworden.
Der Förderverein hofft, dass der Bezirk der Schule auch künftig hilfreich zur Seite stehen wird. „Die baulichen Mängel sind gravierend“, sagte Antje Vega Pérez. Das sei dem Bezirk seit Langem bekannt. Seit geraumer Zeit sind wegen Sanierungsbedarf Toiletten gesperrt. Klassenzimmerdecken sind undicht. Es regnet rein. Aber es passiert auch etwas. Zurzeit wird das Dach renoviert. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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