Ausstellung über Europa im U-Bahnhof Bundestag zu sehen
Tiergarten. Die Künstlerin Käthe Wenzel beispielsweise hat Berliner aus Polen, Ägypten, Schwaben, Syrien, der Türkei und anderen Orten gefragt, warum ihr Zuhause Berlin geworden ist.
Ihre Arbeit mit dem Titel „Future M“, zwölf gezeichnete Kurzfilme und zwölf Porträts, ist Teil einer Ausstellung im und am U-Bahnhof Bundestag.
Noch bis zum 17. Juli ist „U-Bahnhof Bundestag Berlin 2016. Europa“ zu sehen. 16 Künstler aus Berlin und aus der Schweiz denken mittels Malerei, Installationen, Klangwerken, Interventionen, Fotografien und Performances über Europa nach.
Im U-Bahnhof der Linie 55, in der Grünanlage vor dem Paul-Löbe-Haus und oberhalb des U-Bahnhofs zwischen Otto-von-Bismarck-, Konrad-Adenauer- und Willy-Brandt-Straße ergründen sie das Wesen dieses Kontinents, der „gerade heute umworben und umkämpft wird“, der „idealisiert wird und zugleich fragil ist, Gegenstand ständiger Grenzverschiebungen und Neudefinitionen“, wie es die Kunsthochschule Kassel erläutert, die die Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Stiftung Bauhaus Dessau organisiert hat. „Europa“ steht unter der Schirmherrschaft der Schweizer Botschafterin in Berlin, Christine Schraner Burgener, und wird vom Kunst- und Kulturamt des Bezirks unterstützt.
In Käthe Wenzels Arbeit erzählt Berat Önür (32 Jahre): „Als wir nach Berlin gekommen sind, war ich fünf. Alle meine Freunde waren in der Türkei, das war hart. Heute sind beide Städte für mich zu Hause, mein Herz ist doppelt. Das Schöne an Berlin ist, dass es viele Städte auf einmal ist. Sogar ein bisschen Yeniköy.“ Und der heute 56-jährige Darius Czierpalkowski aus Bydgoszcz, der 1984 nach Berlin kam, sagt, nach Duisburg, wohin die Familie Anfang der 70er-Jahre gegangen sei, sei ihm Kreuzberg wie ein „kreatives Biotop“ vorgekommen, „und die Mauer machte alles noch spannender. Ich dachte, die bleibt noch 100 Jahre“. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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