Die Gehwegsanierung in der Dortmunder Straße ist abgeschlossen
Moabit. Von den Berg- und Tal-Gehwegen in der Dortmunder Straße ist nichts mehr zu sehen. Unebenheiten und Aufbrüche, Stolper- und Sturzfallen sind in der Wohnstraße beseitigt.
Dass dafür die alten Straßenbäume fallen mussten – ohne besondere Ankündigung und aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht – hatte die Gemüter seinerzeit sehr erregt. Zwölf von 22 Bäumen in der Straße wollte das Grünflächenamt absägen. Ihr Wurzelwerk hatte die Gehwege angehoben und beschädigt. Dagegen formierte sich Bürgerprotest. Christa von Gordon und Anne Robert gründeten eine Bürgerinitiative (BI).
Die BI Dortmunder Straße sah sich nicht in Fundamentalopposition zu den Fällabsichten des Bezirksamtes, wollte aber die gesunden alten Baumriesen retten. Schließlich ging es um den „besonderen Charakter“ der idyllischen Straße. Die Bürgerinitiative holte sich zur fachlichen Beratung einen Landschaftsplaner an ihre Seite und initiierte einen Dialog mit dem Bezirksamt über die Maßnahme und Alternativen dazu. Es gab Begehungen und im Frühjahr eine Bürgerversammlung.
Zwar wurden dann doch zehn Bäume gefällt, aber die Bürger konnten erreichen, dass sie sich im Sommer Bäume zur Nachpflanzung in einer Baumschule in Brandenburg aussuchen durften: „brauchfest und industriehart“ und mit „ordentlicher Garnitur“. „In sechs Jahren sind sie schön gewachsen“, sagte damals Grünflächenamtschef Harald Büttner.
Ulme, Ahorn, Linde
Im Sommer wurden die alten Baumstümpfe und Wurzeln herausgefräst und die Gehwege instandgesetzt. Zuletzt hat das Grünflächenamt am 21. und 22. November zehn neue junge Straßenbäume in der Dortmunder Straße gepflanzt: Ulmen, Spitzahorn und Silberlinden.
Wie vom Bezirksamt angekündigt konnte die gesamte Maßnahme noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Rund 200 000 Euro kamen dafür aus dem Berliner Schlaglochprogramm. Die neuen Bäume schlugen mit circa 28 000 Euro zu Buche. Jetzt sieht es in der Dortmunder Straße sehr ordentlich und auch sehr nackt aus. Bis zur Wiedererlangung des „idyllischen Charakters“ kann es noch ein paar Jahre dauern. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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