Schüler sammeln Geld für Grundschule in Ghana
Die Grundschule ist Teil eines Schulkomplexes, der in Accra, der Hauptstadt Ghanas, gebaut werden soll. Zum Campus gehören später auch eine Sekundarschule, ein Kindergarten und ein Sportplatz. Vor allem Waisenkinder sollen dort zur Schule gehen. Rund 4000 Euro kostet der Grundschulneubau. Das ist im Vergleich zu Deutschland, wo Millionen für neue Schulen ausgegeben werden, nicht viel Geld. "Deshalb glauben wir, dass wir diese Summe schnell zusammen haben", sagt Nikolaus Wolpers. Der 17-Jährige ist Schüler des Georg-Herwegh-Gymnasiums. Dort sammelt der Geographie-Leistungskurs Spenden für die Grundschule. Mehr als 600 Euro haben die 13 Schüler bereits im Topf. Die Idee dazu entstand im vorigen Schulsemester. Eine Abiturientin des Gymnasiums, die in Ghana ihr freiwilliges soziales Jahr absolviert, meldete sich bei Geografielehrer Holger Hartmann und erzählte ihm von dem Hilfsprojekt in Accra. Die Schüler sagten spontan Unterstützung zu, und aus der Idee wurde am Ende gar ein Bildungsprojekt. Denn Nikolaus Wolpers, Leslie Elsner, Joscha Flieger, Scarlett Clauss und ihre Mitschüler wollten nicht einfach nur Geld sammeln, sondern auch mehr über Ghana erfahren. Über die Menschen, die dort leben, über das tropische Klima, den Anbau von Kakao und Biomangas, über Bambusfahrräder und Hühnerhaltung und über die vielen Kinder, die nie eine Schule besuchen können, weil ihre Eltern arm sind. "Unsere Geografiekenntnisse konnten wir mit dem Projekt nun auch praktisch umsetzen", sagt Lucas Lux. Und Isabel Stockmann beschreibt ihre Motivation so: "Bei uns ist Bildung selbstverständlich, nicht aber in Ghana. Deshalb wollen wir den Kindern dort eine Chance für ihre Zukunft geben." Ihre gesammeltes Wissen haben die Schüler in einer 53-seitigen Broschüre niedergeschrieben. Darin stellen sie auch das Schulprojekt in Accra näher vor, damit jeder weiß, wohin seine Spende genau fließt. Außerdem haben die Schüler für den 31. Januar einen Informationsabend in der Schulaula organisiert. Eingeladen wurden dazu unter anderem der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Vertreter der Botschaft Ghanas. Interessierte sind ab 18 Uhr herzlich willkommen. Natürlich werden an diesem Abend auch Spenden gesammelt. Wer mindestens 20 Euro übrig hat, bekommt die Broschüre geschenkt. Sie ersetzt den Abiturienten übrigens die Abschlussklausur in Geografie.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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