Auf der Baustelle der Treskow-Höfe wurde eine historische Siedlung entdeckt
Noch Mitte September feierte die Wohnungsbaugesellschaft Howoge die Grundsteinlegung für den Bau von rund 400 Wohneinheiten auf dem ehemaligen Gelände des HTW-Studentenwohnheims in der Treskowallee. Eigentlich müsste es jetzt auf der Baustelle für das neue Wohnquartier hoch hergehen, stattdessen wird jedoch erst einmal gegraben. Denn in der Erde wurden die Überreste einer spätbronzezeitlichen Siedlung entdeckt. Demnach scheint Karlshorst nicht nur aktuell ein attraktiver Wohnstandort zu sein. Das bezeugen Bodenverfärbungen ehemaliger Haus- und Kochstellen sowie Abfallgruben, die von bronzezeitlichen Siedlern hinterlassen wurden.Die historischen Funde wurden zufällig entdeckt, die Howoge beauftragte eine archäologische Grabungsfirma, die fünf Tage lang das Gelände untersuchte. Sie fand nicht nur Bodenverfärbungen, die auf Siedlungsüberreste schließen lassen, sondern auch Scherben und Holzkohlepartikel. Diese werden auf die Zeit um 1200 vor Christus datiert. So zum Beispiel die gefundenen Tonscherben, deren Verzierungen auf die Lausitzer Kultur hindeuten. Weil davon auszugehen ist, dass noch mehr Siedlungsüberreste vorhanden sind, werden die Archäologen weiter nach Funden graben.
Trotzdem soll es mit dem Bau des modernen Wohnquartiers für die zukünftigen Howoge-Mieter weitergehen. "Die Bautätigkeiten und die Abläufe auf der Baustelle werden auf die notwendigen archäologischen Arbeiten ausgerichtet", so die Geschäftsführerin der Howoge, Stefanie Frensch. Das landeseigene Unternehmen arbeite hierfür eng mit dem Landesdenkmalamt zusammen. Insgesamt sollen die archäologischen Grabungen keine größeren Auswirkungen auf die Fertigstellung der Treskow-Höfe haben. Nicht nur Neubauten sollen entstehen, auch die stadtbildprägenden Altbauten entlang der Treskowallee gehören zum Ensemble und werden saniert. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2015 geplant.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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