Bau an der Treskowallee zieht sich hin
Mehr als zehn Jahre warteten die Karlshorster auf die neue Eisenbahnbrücke an der Treskowallee. Seit dem vergangenen Jahr wird sie nun von der Deutschen Bahn gebaut. Das Nadelöhr, das lediglich 15 Meter Platz für den darunter fließenden Verkehr zuließ, wird auf 31 Meter aufgeweitet. Über den aktuellen Stand der Arbeiten und künftige Bauabläufe informierten Bahn, BVG, Berliner Wasserbetriebe und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung jetzt bei einer Bürgerversammlung. Aktuell arbeitet die Deutsche Bahn daran, unter den Hilfsbrücken der S-Bahn- und Fernbahngleise die Unterbauten für die neue Brücke zu installieren. Bald soll mit der Vormontage der Bahnüberbauten begonnen werden, was im Juni zu mehreren Sperrungen führen wird: Vom 19. bis zum 30. Juni wird die Treskowallee für den Verkehr komplett gesperrt werden, vom 21. Juni bis 28. Juni ist es der Fernbahnverkehr, der vom Netz geht. Im August soll mit dem Bau der Fußgängerüberführung begonnen werden. Im Sommer 2014 soll die Brücke für den S-Bahnhof Karlshorst fertig werden. Sie erhält einen neuen Zugang auf der westlichen Straßenseite, ein überdachtes Treppenhaus und einen Aufzug. Die Situation für den Verkehr auf der Treskowallee wird sich durch die Brückenaufweitung allein aber noch nicht entspannen. Denn nun macht der Ausbau unter der Brücke Probleme. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung konnte sich mit der BVG erst jetzt über die Pläne zum Straßenausbau und der Tramhaltestellen einigen. "Es ist keine Lösung nach Lehrbuch, sondern ein Kompromiss", sagte Matthias Horth von der Senatsverwaltung. Die Treskowallee wird unter der Brücke vier Spuren erhalten, wobei die Straßenbahn vom Bahnkörper jeweils auf die rechte Fahrspur einschwenkt. Hier soll jeweils eine Haltestelle das Umsteigen zum S-Bahnhof ermöglichen, ohne die Straße zu queren. Noch stehen diese Pläne jedoch am Anfang des Planfeststellungsverfahrens, weshalb der früheste Baubeginn im Sommer 2015 erfolgen könnte, erläuterte Wulf Heineking-Fürstenau von der BVG.
Vorher müssen aber noch die Wasserbetriebe in die Erde: Ohne den Planfeststellungsbeschluss für den Bau der Straße und der Tramhaltepunkte können sie aber ihre Planung für die Erneuerung der 100 Jahre alten Regenwasserabläufe, einer Abwasserdruckleitung und mehrerer Trinkwasserleitungen nicht aufnehmen. "Wir brauchen den Planfeststellungsbeschluss, um selbst mit der Planung zu beginnen. Und für die brauchen wir dann ein Jahr Zeit", sagte Stephen Müller von den Wasserbetrieben. Immerhin investiert das Unternehmen fünf Millionen Euro. Die Bauzeit für die Erneuerung der Kanäle und Leitungen würde voraussichtlich noch mal zwei Jahre in Anspruch nehmen. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten kann eine neue Straße unter der Brücke entstehen. Das Bezirksamt hat auf die Abläufe wenig Einfluss. Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung, will sich an den Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller (SPD), wenden. "Ich werde an den Senator die dringende Bitte richten, die Planungsabläufe zu straffen."
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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