Im April steht das Kulturhaus Karlshorst im Zeichen des Jazz
"Die richtige Mischung machts im Jazz", weiß Michael Leonhardt. "Heute gibt es kaum noch Oldtime-Jazz im Radio zu hören." Der Verein "Jazz Treff Karlshorst", dessen Vorstandsvorsitzende Leonhardt ist, bringt seit 23 Jahren die unterschiedlichen Stilrichtungen von Oldtime-Jazz über Dixieland bis hin zu Freejazz auf die Lichtenberger Bühnen und zieht auch international bekannte Künstler an. "Karlshorst ist in vielen Ländern, ja selbst in Australien bekannt. Die Künstler schätzen das hiesige Wohlfühlklima und das sachkundige Publikum." Das mag nicht verwundern, denn der Jazz hat in Karlshorst seit den 1970er Jahren eine Heimat. Früher noch im Kreiskulturhaus beheimatet, soll der Jazz nun auch im neuen Kulturhaus Karlshorst in der Treskowallee 112 wieder aufleben. Dafür sorgt der "Monat des Jazz" im April. Vom 6. April bis zum 4. Mai gibt es hier Jazz zum Hören, Sehen, Tanzen und Reden.
Zu den Highlights der Veranstaltungsreihe gehört die Fotografie-Ausstellung in der Galerie des Kulturhauses. "In der Jazz-Fotografie kommt es auf die Bühnenatmosphäre an", erklärt der Fotograf Gerhard Metschker, der zusammen mit Volkhard Kühl und Heinz Georg Schubel mehr als 75 Bilder präsentieren wird.
Die Fotografie im Jazz ist besonders authentisch, denn der Bühnenauftritt wird von den meisten Musikern nicht aufwendig in Szene gesetzt. Das ist für Metschker eine besondere Herausforderung. "Der Blick des Fotografen konzentriert sich dann auf die einzigartige Körpersprache des Künstlers, die Reflexion des Lichtes auf dem Gesicht oder auf dem Instrument. Das, was die Musik in dem Moment darstellt, ist daran auch visuell erkennbar." So begleitete er viele Künstler bei ihren Auftritten in Karlshorst. Die Ausstellung "International Jazzbühne Karlshorst" eröffnet am 6. April um 18 Uh
Mehr über die Geschichte des Jazz gibt es am 10. April bei der Diskussion "Jazz in der DDR" ab 19.30 Uhr zu hören. Rainer Bratfisch von der Internationalen Gesellschaft für Jazzforschung wird im Gespräch mit Knut Becker die Hintergründe der Jazz-Kultur in der DDR erörtern. Und am 23. April wird ab 19.30 Uhr der bekannte Jazz-Experte Karlheinz Drechsel "Jazz-Legenden im Film" präsentieren, darunter den einzigen existierenden Film von Djano Reinhardt und auch das Gastspiel von Louis Armstrong im alten Friedrichstadtpalast im Jahr 1965, das damals Drechsel selbst moderierte.
Natürlich gibt es im "Monat des Jazz" auch allerlei Konzerte: Am 13. April ist um 20 Uhr das Reedstorm Saxophone Quartet zu hören, am 20. April treffen Musiker aus Warschau mit Berliner Musikern zusammen: Sie präsentieren Swing, Blues, Bossa Nova und Funk und werden mit ihren Improvisationen in einen musischen Wettstreit treten.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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