Wolfgang Helfritsch und Detlef Noack geben Almanach heraus
"Jetzt kann ich endlich behaupten: Ich bin ein Karlshorster!", sagt Detlef Noack. Über mehrere Monate hat der Cartoonist das Kiezleben im Lichtenberger Ortsteil recherchiert. Seine Wege führten ihn an den Seepark, zur Trabrennbahn, die Treskowallee entlang - und irgendwie landete er auch immer wieder am Imbissstand "Hans Dampf" an der Ecke zur Dönhoffstraße. "Von dort aus lässt sich das Treiben im Kiez noch am besten beobachten", meint Noack.
Das findet auch Wolfgang Helfritsch. An besagtem Imbiss hört er die Alltagsgeschichten der Budenbesucher, und nicht selten inspirieren die ihn wiederum zu jenen Theatergeschichten, die er fürs Lichtenberger Zimmertheater inszeniert. Beide Männer verbindet aber nicht nur die Liebe zum Pappbecherkaffee am Imbissstand. Zusammen haben sie das Karlshorster Jahrbuch "Zehn Drei Eins Acht" für 2014 erarbeitet, in dem sie sowohl die noch unentdeckten Ecken des Ortsteils zeigen, als auch jene, die zu den beliebtesten gehören.
"Das Buch präsentiert die Vielfalt und das Originelle", erläutert Helfritsch, der sogar eine eigene Hymne für Karlshorst geschrieben hat. Auch die steht im Jahrbuch. Darüber hinaus finden die Leser auf 372 Seiten einen nützlichen Kalender mit Texten übers Leben und Leiden in Karlshorst, mit satirischen Comics und vielen Informationen. So stellt sich darin der Bürgerverein Karlshorst ebenso vor wie der Verein der Geschichtsfreunde. Neben Kunstwerken der Malerin Iryna Fedder sind die Arbeiten von Christian Awe abgebildet. Er verschönerte das Kulturhaus mit zwei expressionistischen Triptychons.
Auch auf Sehenswürdigkeiten und besondere Ereignisse weist der Almanach hin: etwa auf den Mittelalter-Weihnachtsmarkt, die barocke Amalien-Orgel und das Deutsch-Russische Museum, um nur einige zu nennen. So ist das Buch in seiner Fülle freilich nicht in einem Schwung lesbar. "Es ist etwas zum Schmökern - eben fürs ganze Jahr!", sagt Wolfgang Helfritsch.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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